Angesichts anhaltender ETF-Abflüsse: Commerzbank - Noch zu früh, um nachhaltige Goldtrendwende auszurufen
Die Analysten der Commerzbank glauben, dass es noch zu früh ist, um den Goldpreisanstieg dieser Woche als nachhaltige Trendumkehr zu bezeichnen. Der Preis für eine Unze des gelben Metalls notiert derzeit knapp über 1.340 USD und damit auf dem höchsten Niveau seit vier Wochen.
Die Commerzbank erklärte, dass viele Anleger beschlossen hätten, ihre Shortpositionen zu schließen, nachdem der Goldpreis die Marke von 1.300 USD pro Unze überschritt, was zu weiteren Gewinnen geführt habe. Doch angesichts der anhaltenden Abflüsse aus den Gold-ETFs (Exchange Traded Fund) glaube man, dass es zu früh sei, daraus eine dauerhafte Trendumkehr abzuleiten.
Darüber hinaus habe die indische Zentralbank erst kürzlich weitere Maßnahmen beschlossen, mit denen die Goldimporte begrenzt werden sollen. Das dürfte die Nachfrage in dem Land, das immer noch der größte Goldverbraucher weltweit ist, weiter abkühlen. So würden in Indien unter anderem in Zukunft Importe an Exporte geknüpft. Zum Beispiel müssten 20% des Importvolumens als Schmuck das Land wieder verlassen. Und es wird in Zukunft auch nur möglich sein, Gold an die Schmuckindustrie zu verkaufen, so die Commerzbanker. Darüber hinaus werden die Importeure zukünftig Gold nur noch in Lagerhalle vorhalten dürfen.
Die Commerzbank weist zudem auf neue Berichte der All India Gems & Jewelry Trade Federation hin, in denen geschätzt wird, dass die indischen Goldeinfuhren in der zweiten Jahreshälfte um 63% auf 175 Tonnen fallen werden. Nach Ansicht der Analysten aber ist das eine übertrieben pessimistische Schätzung, die wohl darauf abziele, die indische Zentralbank und die Regierung dazu zu bewegen, ihre Restriktionen abzumildern.