Kolumne von Björn Junker

Deutsche Rohstoff-Tochter Tekton Energy erwirbt viel versprechendes Erdöl-Areal

Erst Anfang des Jahres 2011 hatte die Deutsche Rohstoff AG (WKN A0XYG7) die Gründung der Tekton Energy gemeldet. Die Unternehmenstochter, an der die DRAG 57% hält, soll sich auf den Erwerb und Betrieb von Öl- und Gasfeldern vor allem in Nordamerika konzentrieren. Nun meldet Tekton das erste, gleich viel versprechende Projekt.

Wie die Deutsche Rohstoff AG heute Morgem meldet, hat sich Tekton die Zugriffsrechte auf ein rund 16 Quadratkilometer großes Gebiet innerhalb der Grenzen eines der größten bekannten Öl- und Gasfelder in den USA gesichert. Bislang wurde dieses Areal in Bezug auf die Öl- und Gasförderung nicht entwickelt. Angesichts der Lage des Gebiets in direkter Nähe zu zahlreichen bereits produzierenden Bohrungen ist die Erfolgswahrscheinlichkeit nach Aussage der DRAG sehr hoch.

Die von Tekton erworbenen Flächen liegen nämlich im so genannten Wattenberg-Feld, unmittelbar nördlich von Denver im US-Bundesstaat Colorado. Es wurde bereits Anfang der 1970er Jahre entdeckt worden und hat seither mehrere Entwicklungsetappen erlebt, die das Feld ständig erweiterten. Mittlerweile wurden dort mehr als 20.000 Bohrungen durchgeführt. Die technischen Entwicklungen der letzten Jahre haben zudem dazugeführt, dass die wirtschaftlich interessante Grenze dieses gigantischen Ölfeldes immer weiter ausgedehnt wurde. Laut der Colorado Oil and Gas Commission förderte Wattenberg 2010 rund 17 Mio. Barrel Erdöl und 197 Mrd. Kubikmeter Erdgas. In den vergangenen Jahren wurden pro Jahr zwischen 1.500 und 2.000 neuer Bohrungen niedergebracht.

Tekton wird nun direkt mit der Vorbereitung mehrerer Produktionsbohrungen beginnen, die schon im ersten Quartal des kommenden Jahres anlaugen sollen. Tekton rechnet auf dem neu erworbenen Gebiet hauptsächlich mit der Gewinnung von Erdöl und weniger von Erdgas. Das Areal habe ein beachtliches Potential für mehr als 100 vertikale Bohrungen aus den sogenannten Cretaceous-Schichten, so die DRAG weiter, aus denen in Wattenberg hauptsächlich produziert wird.

Zudem sind horizontale Bohrungen und, aufgrund der speziellen geologischen Gegebenheiten, auch der Einsatz neuer Technologien zur Steigerung der Reserven möglich. Zusätzliches Potential besteht unter anderem in der sogenannten Niobrara-Ölschieferschicht, die seit einiger Zeit mit hohem Tempo im Wattenberg Feld entwickelt wird. Ziel von Tekton ist es, durch rund zehn Bohrungen mit anschließender Testproduktion innerhalb der kommenden zwölf Monate die Werthaltigkeit des Gebiets nachzuweisen.

Die Kosten für Bohrungen liegen in den großen Öl- und Gasentwicklungsgebieten in den USA aufgrund der Wettbewerbssituation zwischen Bohrfirmen und der Vielzahl der Bohrungen laut Aussage des Unternehmens weit unter den Kosten in Deutschland. In den USA bestehe zudem kein staatliches Lizenzsystem für die Rohstofferkundung und -gewinnung. Vielmehr verkaufe der Landeigentümer sogenannte Mineral Leases an interessierte Unternehmen. Er erhält dafür eine Barzahlung sowie einen Anteil an den Produktionserlösen. Eine erste Zahlung hat Tekton bereits geleistet. Eine zweite Zahlung in gleicher Höhe für die zweite Hälfte der Fläche wird wahrscheinlich in den nächsten 3 – 4 Monaten fällig. Dieser zweite Teil ist noch nicht endgültig gesichert.

Dieses erste Projekt, von dem man sich schnelle Rückschlüsse und eine schnelle Wertschöpfung verspricht, soll aber erst der Anfang für Tekton sein. Dr. Titus Gebel, CEO der Deutsche Rohstoff AG sieht darin die Grundlage dafür, Tekton mittelfristig "zu einem Unternehmen zu machen, das mehrere Hundert Millionen Dollar wert ist."

Wir beurteilen es als sehr positiv, dass die Deutsche Rohstoff AG jetzt auch mit Tekton Energy die ersten Fortschritte macht. Auf Basis der bislang verfügbaren Informationen scheinen uns die Erfolgsaussichten mit dem ersten Projekt von Tekton viel versprechend. Man wird sehen, was die ersten Bohrungen Anfang 2012 bringen.


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