Gold: Was passiert, wenn Israel den Iran attackiert?

Am Persischen Golf braut sich etwas zusammen, was die Welt erneut in tiefe Unsicherheit stürzen könnte. Die Gespräche zwischen US-Präsident Barack Obama und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zeigen, wie ernst die Lage rund um das iranische Atomprogramm ist. In Israel scheint man nicht mehr daran zu glauben, dass Sanktionen und politischer Druck verhindern können, dass der Iran eine Atombombe baut – der Mittelmeer-Anrainerstaat fühlt sich hiervon unmittelbar bedroht und scheint zu einer militärischen Intervention bereit zu sein.

In den Denkfabriken der Börse werden längst Szenarien konstruiert, welche Folgen eine israelische Militärintervention gegen iranische Atomanlagen auf die Märkte haben könnte. Eins steht fest: Die Region ist ein Pulverfass, das mit einer solchen Intervention des Militärs explodieren könnte. Der Ölpreis wäre sicher einer der ersten, der mit starken Preisaufschlägen reagiert. Das liegt vor allem am Nadelöhr am Ausgang des Persischen Golfs, der Straße von Hormuz. Durch diese Meerenge werden große Teile der weltweiten Ölförderung transportiert. Aber auch das Gold mit seinem Image als "sicherer Hafen" dürfte in einem solchen Szenario deutlich steigen. Goldexperte Martin Murenbeeld erwartet für diesen Fall aufgrund einer panikartigen Marktreaktion einen Kurssprung der Feinunze um 500 Dollar – wohlgemerkt in wenigen Tagen. Damit wären Kurse von deutlich über 2.000 Dollar je Unze Gold keine Illusion mehr.

Derweil befindet sich die Feinunze Gold nach dem jüngsten Kursrutsch weiter in einer Stabilisierung. Diese läuft im Bereich um 1.687 Dollar ab, dem jüngst erreichten Reaktionstief.