Steigende Preise erwartet - Platin und Palladium auf dem Weg ins Angebotsdefizit
Während die Preise von Platin und Palladium derzeit Konsolidierungen durchlaufen, rechnen die Experten bei HSBC mit steigenden Preisen in den kommenden Monaten und Jahren. Basis dafür soll eine neue Marktlage sein. Wenn die Analysten bei HSBC mit ihren Einschätzungen ins Schwarze treffen, dürften Platin und Palladium steigende Preise bevor stehen. Die Experten erwarten nämlich, dass die Nachfrage nach den beiden Metallen im Laufe des Jahres anziehen wird. Quelle dieser zusätzlichen Nachfrage sollen unter anderem Autohersteller und Finanzinvestoren sein. Platin und Palladium kommen in der Industrie zum Beispiel bei der Herstellung von Fahrzeugkatalysatoren zum Einsatz. Mit dem zusätzlichen Bedarf der Wirtschaft soll der Ausstoß der Platin- und Palladiumminen nicht Schritt halten können, befürchten die Experten von HSBC.
Es ist eine Marktentwicklung, die die Preise treiben dürfte. Beispiel Platin: Dort waren zuletzt noch mehr als 0,31 Millionen Unzen Überschuss im Markt, daraus soll 2012 ein Defizit von mehr als 0,16 Millionen Unzen werden. 2013 soll sich die Situation entspannen, aber immer noch ein Defizit von 0,04 Millionen Unzen vorhanden sein. Auch beim Palladium soll aus einem Angebotsüberschuss ein Defizit werden, womit hier die Ausgangslage ähnlich wäre. Allerdings soll sich bei Palladium das Defizit 2013 weiter ausweiten.
Schuld an der Entwicklung auf der Angebotsseite sollen vor allem die russischen Exporte sein. Die Förderung von niedergradigeren Palladiumerzen könnte die Produktion in dem Land fallen lassen, glaubt HSBC. In Südafrika gebe es dagegen im laufenden und im kommenden Jahr nur ein sehr limitiertes Potenzial für eine steigende Förderung des Metalls. Russland und Südafrika sind mit weitem Abstand die beiden wichtigsten Palladium-Förderländer. Bei Platin ist dagegen Südafrika einsamer Weltmarktführer in der Produktion, die Möglichkeiten zur Fördererhöhung sind laut HSBC aber sehr begrenzt. Hinzu kommen immer wieder Streikrisiken – gerade erst war mit der Rustenburg-Mine von Impala Platinum (WKN: A0KFSB), weltweit Nummer zwei auf dem Platinmarkt, eine wichtige Platinquelle aufgrund der Folgen eines Arbeitskampfes über eine längere Zeit lahmgelegt.
Für die Durchschnittspreise der Platin-Unze bestätigen die Experten der HSBC ihre Preisprognosen, die bei 1.775 Dollar für das laufende Jahr und bei 1.825 Dollar für 2013 liegen. Für 2014 und den langfristigen Ausblick peilt man 1.800 Dollar an. Allerdings geht man von volatilen Preisen aus: Für 2012 rechnen die Experten mit einer Handelsspanne zwischen 1.375 Dollar und 1.975 Dollar. Der Future des Metalls befindet sich derweil in einer Konsolidierungsbewegung, die auch trotz der jüngsten Kursgewinne noch nicht beendet wurde. Unterstützung zeigt sich um 158,00/160,50 Dollar, nach oben hin liegt unterhalb von 174 Dollar ein wichtiges charttechnisches Hindernis.
Der Palladiumpreis je Unze solle 2012 nach Meinung der Experten einen Durchschnittspreis von 785 Dollar aufweisen, der bis 2014 über 825 Dollar auf 835 Dollar steigen soll. Auch der Palladium-Future befindet sich noch in einer Konsolidierungsbewegung. Ein Anstieg über 728 Dollar wäre charttechnisch als Kaufsignal zu werten.
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