Lagerstätten der magmatischen Abfolge
Die Erze der sog. intramagmatischen oder orthomagmatischen Lagerstätten entstehen direkt während oder kurz vor der Kristallisation von silikatischen (seltener karbonatitischen) Magmen und befinden sich meist in den magmatischen Gesteinskörpern selbst.
Man unterscheidet dabei zwei wichtige Bildungsprozesse:
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Die fraktionierte Kristallisation schließt jene Prozesse ein, durch die früh gebildete Kristalle daran gehindert werden, wieder mit der Schmelze zu reagieren, aus der sie auskristallisierten (z.B. Chromiterze in ultrabasischen Gesteinen, Apatit-Magnetit-Erze, SEE-Minerale in Karbonatiten).
- Bei der Liquidentmischung, d.h. der Entmischung im flüssigen Zustand, trennen sich dagegen zwei nicht mischbare Schmelzen (Sulfid-, Oxid- oder Karbonatschmelze von einer Silikatschmelze), was zu liquidmagmatischen Cu-Ni-Sulfid-, Fe-Ti-Oxid- bzw. Karbonatitlagerstäten führen kann.
Die Entstehung von Diamanten, die in kimberlitischen und lamproitischen Gesteinen vorkommen, ist komplexer. Es handelt sich exotische Fragmente aus dem Oberen Mantel (also um Xenokristalle), die mit diesen Schmelzen an die Erdoberfläche transportiert werden.
Mit freundlicher Genehmigung:
Dr. Udo Neumann,
Institut für Geowissenschaften, AB Mineralogie und Geodynamik, Universität Tübingen
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