Xstrata - Argentinien sorgt für Unmut
Die Aktionen der argentinischen Präsidentin werden in Wirtschaftskreisen genau beobachtet. Ihre jüngsten Aktivitäten könnten künftige Investitionsentscheidungen beeinflussen. Vor wenigen Wochen hat Argentinien YPF verstaatlicht, den größten Öl- und Gasproduzenten des Landes. Begründet wurde dies unter anderem mit fallenden Produktionszahlen, die künftig wieder steigen sollen. Bisher gehörte YPF zu Repsol aus Spanien. Die Maßnahme von Präsidentin Kirchner traf in Wirtschaftskreisen auf wenig Gegenliebe. Kirchner wurde dafür scharf kritisiert. S&P fürchtet gar, dass die Politik der Regierung die Risiken für die Makroökonomie des südamerikanischen Landes erhöhen, die mittelfristigen Wachstumsperspektiven könnten gedrosselt werden. Entsprechen reduziert die Ratingagentur den Ausblick für Argentinien von "stabil" auf "negativ".
Jetzt geht die Furcht um, dass es bei dieser einen Verstaatlichung nicht bleibt. Marktbeobachter fürchten, dass Regierungskreise ihren Fokus nun auf andere Unternehmen richten könnten. Entsprechend vorsichtig wird man mit kommenden Investitionen.
Dies macht auch Xstrata (WKN: 552834) deutlich. Der Konzern ist in dem südamerikanischen Land vor allem im Kupferabbau aktiv. So wird die Alumbrera Mine betrieben. Zudem entwickelt Xstrata zwei große Kupferprojekte, die ein Investitionsvolumen von 5,5 Milliarden Dollar haben. Für das Projekt El Pachon stehen 4 Milliarden Dollar bereit, Agua Rica soll 1,5 Milliarden Dollar kosten.
Ob diese Projekte weitergeführt werden, wird derzeit untersucht. Vorstandschef Charlie Sartain macht deutlich, dass man die politische Situation in Argentinien genau in Augenschein nehme. Man beobachte und bewerte, was dort geschieht. Zunächst will man die Aktivitäten jedoch fortsetzen und sogar nach neuen Investitionsmöglichkeiten Ausschau halten.
Die Gesellschaft ist jedoch vorgewarnt. Bis Ende Mai muss sie der Regierung einen Bericht vorlegen. Dabei geht es darum, wie man bei den Arbeiten auf den Projekten vor allem auf Güter aus argentinischer Produktion setzen kann. Argentinien möchte die Branchengrößen dazu bringen, möglichst auf Importgüter zu verzichten und bei der Beschaffung und beim Nachschub vor allem auf argentinische Firmen zu setzen. Zumindest in diesem Punkt kann der Xstrata-CEO schon jetzt vorsichtige Entwarnung geben. 70 Prozent der Lieferanten stammen aus Argentinien, damit sollte die Regierung eigentlich zufrieden sein.
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