Costa Rica: Abbauverbot vor Überprüfung
Bergbau spielt in Costa Rica bisher nur eine untergeordnete Rolle. Es werden kaum Rohstoffe abgebaut, einige hundert Kilogramm Gold werden jährlich in dem mittelamerikanischen Land gefördert. Ein Grund dafür liegt in der eher bergbauunfreundlichen Politik der Regierung. Diese verhindert Investitionen von Bergbaukonzernen und auch Explorer machen meist einen Bogen um das Land.
Seit Ende 2010 ist in Costa Rica der Abbau von Metallen im offenen Tagebau untersagt. Der Kongress hat sich damals einstimmig gegen eine solche Förderungsmethode ausgesprochen, die Umweltverschmutzung galt als Hauptargument. Das macht es Bergbauunternehmen bis heute schwer, in dem Land Fuß zu fassen. Dabei würde sich der Abbau verschiedener Rohstoffe, unter anderem Gold, in einigen Regionen durchaus lohnen.
Inzwischen formiert sich Widerstand gegen die rigide Politik. Der Präsident der Bergbaukammer des Landes, Franz Ulloa, will gegen die Vorgabe gerichtlich vorgehen. Er zweifelt an, dass das Verbot mit der Verfassung vereinbar ist. Seiner Ansicht nach diskriminiert das Verbot die Bergbaugesellschaften, außerdem werden so Unsicherheiten erzeugt, Investitionen werden verhindert. Rund 90 Prozent der weltweiten Metallförderung werden seinen Angaben zufolge im offenen Tagebau durchgeführt. Somit vergibt das Land eine Chance, sich neue Einnahmequellen zu erschließen.
Ganz uneigennützig agiert Ulloa mit seinem Handeln womöglich nicht. Er arbeitet zugleich für Ascot Mining. Dieser britische Goldförderer betreibt in Costa Rica die Goldmine von Chassoul. Weitere Aktivitäten sollen erst dann in Angriff genommen werden, wenn die Rechtssicherheit größer geworden ist.