Gold: Alle Augen auf Europa und die Notenbanken
Das finanzielle Chaos in Europa bestimmt die Schlagzeilen. Spanien und Zypern flüchten unter den Rettungsschirm, die Bonitätseinschätzungen einiger spanischer Banken werden von Moody's gesenkt und in Brüssel steht ein Krisengipfel der EU-Regierungschefs bevor. In Deutschland werden ESM und Fiskalpakt zwar durch Bundestag und Bundesrat kommen, es bleibt aber abzuwarten, ob das Verfassungsgericht die Gesetze noch kassiert oder passieren lässt. Im Klartext: Derzeit ist reichlich Panik und Unsicherheit im Markt.
Das Gold als sicherer Hafen hat davon noch nicht so weit profitieren können, dass sich eine neue Aufwärtsbewegung etabliert hat. Der jüngste Rückschlag aber endete bereits oberhalb der 1.533er-Unterstützung bei 1.558 Dollar, sodass die wichtige Unterstützung bei 1.522/1.533 Dollar gar nicht erst in Gefahr geraten ist. Abzuwarten bleibt, ob der Börsenkurs die 1.600er-Marke attackieren kann, derzeit liegt die Feinunze nicht weit unter dieser Marke in Lauerstellung. Bei 1.633/1.641 Dollar wäre das nächste Kursziel, falls die 1.600er-Marke überwunden wird. Zwischen 1.671 Dollar und dem Bereich um 1.700 Dollar liegen dann weitere charttechnische Hindernisse.
Die Ergebnisse des EU-Gipfels könnten ein Trigger für den Rohstoff werden. Unterstützung kann der Goldkurs in den nächsten Wochen und Monaten zudem noch von den Notenbanken erwarten. Expansive geldpolitische Aktivitäten sollten Anleger weiter in das Edelmetall treiben. Fehlende Anlagealternativen, die großen Unsicherheiten und Inflationsängste sind hier wichtige Faktoren. Zudem steht nun das nachfragestärkere zweite Halbjahr bevor.