Uran: Sind das Kaufkurse?

Die Experten von Resource Capital Research sind auf mittelfristiger Basis positiv für den Uranmarkt gestimmt. Man verweist darauf, dass der Uranpreis sich bereits wieder stabilisiert habe, nachdem der Preistrend in den Wochen und Monaten zuvor tendenziell eher nach unten ausgerichtet war. Ob damit eine kurzfristige Trendwende bereits erfolgt ist, bleibt aber abzuwarten.

Bei Resource Capital Research verweist man allerdings auf einen wichtigen Faktor, der angesichts des Atomausstiegs in Deutschland gerne übersehen wird. Andere Länder, allen voran die boomenden Volkswirtschaften Asiens, setzen sehr wohl weiterhin auf die Kernenergie. Für Länder wie China und Indien bleiben die Reaktoren ein wichtiger Schlüsselfaktor, um den stetig wachsenden Energiebedarf zu decken. Kein Wunder also, dass die Zahl der angekündigten Reaktorbauten mittlerweile wieder höher ist als vor der Katastrophe von Fukushima. Es dürfte eine reine Frage der Zeit sein, bis die Zahl die 500er-Marke überschreitet.

Das hat Folgen: Die Neubauten werden den Uranbedarf mittelfristig deutlich steigern. Resource Capital Research rechnet damit, dass die Urannachfrage bis 2030 um mehr als 70 Prozent steigen wird. Daraus entsteht nach und nach ein massives Angebotsdefizit, sodass der Preis steigen dürfte. Bei Kursen um 60 Dollar bis 70 Dollar für das Pfund Uran rechnen die Analysten damit, dass einige fortgeschrittene Uranprojekte vor allem in Namibia an den Markt kommen werden. Kurse um 50 Dollar für das Pfund Uran, wie sie derzeit zu sehen sind, werten die Experten daher zwischen den Zeilen als Kaufkurse für Branchentitel.