Gold: Das Übernahmekarussell dreht sich immer schneller

Eine Statistik der Erste Group zeigt, dass es in den vergangenen zwölf Monaten in der Goldbranche weltweit 74 Übernahmen gegeben hat, die ein Volumen von mindestens 50 Millionen Dollar hatten. Das durchschnittliche Akquisitionsvolumen liegt bei 547 Millionen Dollar. Auffällig ist dabei, dass die meisten Akquisitionen wieder mit Bargeld und Aktien bezahlt wurden, in den Vorjahren ging der Trend fast nur in Richtung cash. Im Schnitt liegt die Prämie für Zukäufe bei 31 Prozent. Je stabiler die Region ist, desto höher fällt die Prämie aus, der Sicherheitsgedanke spielt eine immer größere Rolle.

Der Großteil der Käufer stammt aus Kanada. Jeder zweite Käufer kommt aus dem nordamerikanischen Land. Auf den Plätzen folgen Australien (15 Prozent) und die USA (14 Prozent). Auch bei den Erwerben liegt das sichere Kanada mit 25 Prozent an der Spitze. Hier dreht sich danach die Reihenfolge um. Die USA stehen mit 15 Prozent der gekauften Projekte knapp vor Australien (11 Prozent). Auffällig ist dabei zudem, dass die meisten Übernahmen freundlich verlaufen sind. Von feindlichen Übernahmen sieht man inzwischen in der Branche meist ab.

Dabei scheint die Übernahmefreude der Branche aber noch nicht beendet zu sein. Im Gegenteil. Wie eine Studie von PWC zeigt, wollen vier von zehn Unternehmen der Goldbranche ihre schwindenden Goldreserven mit Zukäufen auffüllen. In den Vorjahren hat man die Explorationstätigkeiten bei den großen Konzernen häufig vernachlässigt. Dies kann sich rächen. Finanziell sollten Zukäufe bei den Branchengrößen kein Problem sein. Die Berater errechnen für die 16 Großen der Branche für 2012 einen freien Cash Flow von 11,5 Milliarden Dollar. Bis 2013 soll sich dieser auf 13,7 Milliarden Dollar erhöhen. Das lässt viel Raum für neue Übernahmephantasien.