Wie entstanden Kalisalze und wie wird es untertage abgebaut - (Mediabeitrag)

In den letzten Artikel von uns ging es über den Nutzen von Kaliumkarbonat = Pottasche. In der anglikanischen Bezeichnung werden diese Düngemittel als Kalisalze ( potash ) bezeichnet, die gegenüber der reinen Pottasche jedoch auch noch andere Salze beinhalten. Wir wissen wo sie benötigt werden und dass der Bedarf an diesem erfolgreichen aber nicht endlosen Düngemittel in vielen Ländern und Erdteilen immer mehr steigen soll.

Aber was ist eigentlich Kalisalz?

Unter Kalisalz wird im Allgemeinen eine Mischung aus verschiedenen Salzmineralien mit einem hohen Gehalt an Kaliumverbindungen verstanden. Wirtschaftlich genutzt werden von diesen Salzmineralen lediglich Kaliumchlorid und Magnesiumsulfat.

Im Gegensatz zum in der Regel farblosen Steinsalz, das fast ausschließlich aus Halit besteht, hat Kalisalz oft eine orangerote bis hellbraune Farbe. Diese wird hervorgerufen durch eingelagerte Eisenoxide- und hydroxide.

Wann entstanden die Kalisalze?

Kalisalze entstanden vor gut 250 Millionen Jahren im sogenannten Zechstein (junges Perm) oder im Tertiär (Oberrheingraben, Becken von Wittelheim, Oberelsass und bei Buggingen in Südbaden). Im Bereich der heutigen Kalilagerstätten befanden sich zu dieser Zeit die Randbereiche früherer Kontinente. Durch tektonische Bewegungen entstanden in diesen Randbereichen wiederholt flache Meerwasserbecken, die durch Barrieren vom übrigen Ozean, dem Zechsteinmeer, abgetrennt wurden.

Ein trockenes und heißes Klima begünstigte eine starke und schnelle Verdunstung, so dass je nach Löslichkeit Kalkstein/Dolomit (Eindunstung auf ca. 25 % der Ausgangsmenge), Gips/Anhydrit, Steinsalz oder Kalisalz (selten: bei Eindunstung auf ca. 2 % der Ausgangsmenge) entstanden sind.

Meist wurde die Evaporitfolge aber bereits im Stadium der Gips- oder Steinsalzabscheidung beendet. Die auskristallisierte Salzabfolge wurde dann entweder durch eingewehten Staub (Ton) geschützt, wuchs weiter durch Überdeckung durch bereits stark eingedunstetes Meerwasser oder wurde partiell wieder aufgelöst.

Dieser Prozess wiederholte sich, so dass wir in Europa im Zechstein heute von fünf Salzserien sprechen, auch Zechsteinserien genannt. Im Laufe der Zeit wurden diese Schichten mehrfach überdeckt (zum Beispiel durch Sandstein). Da Salz unter Druck plastisch reagiert, folgt es dem geringsten Widerstand an den Schwächelinien. Dies können z.B. Verwerfungen oder Klüfte sein. So entstanden Salzkissen, -mauern und Salzstöcke. Am Rande dieser Aufstiegssalze wurden mesozoische Gesteinsschichten mit aufgeschleppt und es kommt teilweise zu Aufwölbungen an der Oberfläche.

Im folgenden Videobeitrag wird die Entstehung der Kalisalze und der Abbau dessen noch mal genau erklärt. Das Kaliwerk im Werratal erstreckt sich untertage auf einer Fläche, die so groß ist wie München. Das "weiße Gold" wird mit riesigen Baggern gefördert. Circa 70.000 Tonnen Kalisalz werden im Bergwerk Werra pro Tag abgesprengt. Zwar spürt die Kaliindustrie die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise, doch der Bedarf bleibt enorm und mit sogar noch steigender Tendenz..