Gold: Die neue Knappheit

Wenn man sich die Goldförderung der vergangenen Jahre ansieht und gleichzeitig berechnet, wie viel neues Gold in diesem Zeitraum gefunden wurde, kommt man zu einem Ergebnis, das dem Markt nicht gefallen kann. Die Schere zwischen Produktion und Funden wird immer größer, die neuen Ressourcen- und Reservenschätzungen halten nicht Schritt mit dem Abbau von Gold. Dies betrifft derzeit noch vor allem die kleinen Goldunternehmen, während die großen Konzerne, auch dank der Hilfe von Zukäufen, ihre Reserven im Vergleich zum Abbau vergrößern konnten. Doch hinter all dem steht das Wort "noch". Denn wenn die Majors ihr Wachstum fortsetzen, wird auch hier bald ein Minuszeichen beim Verhältnis Förderung zu neuen Entdeckungen auftauchen.

Kanadische Experten der Metals Economics Group haben dies in einer aktuellen Studie herausgefunden. Demnach ist fast alles Gold, was leicht zu fördern ist, nach derzeitigem Kenntnisstand gefunden worden. Die Nachfrage wächst jedoch weiter, somit muss mehr in die Explorationstätigkeiten investiert werden. Dies lohnt sich langfristig jedoch nur dann, wenn auch der Goldpreis steigt. Doch es gibt wenig Hoffnung, dass damit auch die Gewinne klar ansteigen. Höhere Kosten und eine verstärkte Inflation sorgen dafür, dass die Gewinne nicht explosionsartig nach oben gehen. Zudem warnen die Experten davor, dass Regierungen auf den Zug aufspringen könnten. Neue oder höhere Steuern könnten die Erfolgszahlen der Unternehmen drücken. Weltweit überlegen Regierungen derzeit, wie sie ihre Einnahmen erhöhen können, die Bergbaugesellschaften sind dabei ein beliebtes Ziel. Das bringt die Unternehmen vor allem dann in Schwierigkeiten, wenn der Goldkurs fallen sollte.