Kolumne von Björn Junker

Südafrikanische Platinbranche weiter unter Druck - Branchenführer Amplats warnt vor dramatischem Gewinneinbruch

Der größte Platinproduzent der Welt Anglo American Platinum (WKN 856547, Amplats), warnte am gestrigen Mittwoch, dass der Gewinn des ersten Halbjahres 2012 um bis zu 78% einbrechen dürfte. Vor allem der niedrigere Absatz bei gesunkenen Metallpreisen verhagelt dem Konzern das Ergebnis. Amplats, eine Tochtergesellschaft des Bergbauriesen Anglo American (WKN A0MUKL), erwartet für die ersten sechs Monate dieses Jahres nun noch einen Gewinn von 270 bis 280 Cent pro Aktie nach 1.236 Cent je Aktie im Vorjahr. Dabei handelt es sich um die in Südafrika gebräuchlichen Headline Earnings, die bestimmte Einmalposten außen vor lassen.

Wie das Unternehmen erklärte, wurde das Absatzvolumen durch die verspätete Inbetriebnahme einer Anlage nach deren Wartung beeinträchtigt. Hinzu seien weiterhin schwache Preise gekommen. Höher als erwartet ausgefallene Kosten für Arbeit, Diesel und Elektrizität hätten die Ergebnisse ebenfalls negativ beeinflusst, hieß es weiter.

Der südafrikanische Platinsektor kämpft insgesamt mit den Auswirkungen einer schwachen Nachfrage, explodierender Kosten und eines Sicherheitsprogramms der Regierung, das die Produktion der Unternehmen beeinträchtigt, da bei Sicherheitsproblemen die Arbeit eingestellt werden muss.

Amplats allerdings muss auch einen Verlust von 256 Mio. Rand oder rund 31,39 Mio. Dollar aus einer Neubewertung der Investition in Wesizwe Platinum verbuchen sowie weitere 388 Mio. Rand für die Abschreibung des Tumela 4-Projekts und 505 Mio. Rand auf Grund der Aussetzung des Betriebs auf der Marikana-Mine.

Anglo American führt derzeit eine Prüfung von Amplats durch, die Ende des Jahres abgeschlossen sein dürfte. Analysten erwarten, dass dann unter anderem die Schließung einiger tiefer Schächte beschlossen wird, deren Betrieb hohe Kosten nach sich zieht.
 

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