Kohle und Eisenerz vor Preisschüben?

Kommt da etwa so etwas wie Optimismus in einigen Sparten der Rohstoffbranche auf? Der brasilianische Branchenriese Vale jedenfalls erwartet für den kommenden Monat eine Erholung bei den Preisen für Eisenerz. Das hängt an der Entwicklung in China. Für die dortige Volkswirtschaft rechnet Vale im laufenden Jahr mit einem Wachstum zwischen 7 und 7,5 Prozent – für chinesische Verhältnisse übrigens ein Wert, der niedrig ist und unter sozialen Aspekten an der Problemschwelle angesiedelt ist. Aufgrund niedriger Eisenerz-Lagerbestände in China soll die Nachfrage steigen, was sich letztlich positiv auf den Erzpreis auswirken wird, glauben die Südamerikaner.

Eine steigende chinesische Nachfrage nach Eisenerz könnte übrigens auch positive Spuren auf den Kohlemarkt hinterlassen – beide Rohstoffe werden zur Stahlproduktion benötigt. Hier gab es zuletzt ebenfalls vereinzelt positive Stimmen. So haben die Investmentbanker von Nomura auf ein saisonales Nachfrageplus hingewiesen, was die Kohlepreise in die Höhe treiben könnte. Die Schweizer Xstrata hat sich ebenfalls optimistisch für die kurzfristige Entwicklung der Kohlenotierungen geäußert. Die Eidgenossen glauben, dass die Talsohle vor wenigen Wochen durchschritten worden sei.

Die Aussagen passen durchaus zusammen. Abzuwarten bleibt auch, ob die Erwartungen erfüllt werden, denn es gibt ebenfalls genug Stimmen, die vor einem schwachen Markt warnen. Stimulierende Maßnahmen durch die Notenbanken, vor allem in China, oder besser als erwartete Wirtschaftsdaten könnten einem optimistischen Szenario für die beiden konjunktursensitiven Rohstoffe weitere Nahrung geben.