Kolumne von Ingrid Heinritzi

Elektroautos treiben Graphit-Nachfrage

Weltweit wird die Forschung bezüglich der Elektroautos und damit auch der Lithium-Ionen-Batterien vorangetrieben. Graphit könnte ein besonders wertvoller Rohstoff werden. Zukünftige Graphit-Produzenten sollten profitieren.

Die Entwicklung nach effizienteren, günstigeren und an Gewicht leichteren Elektroautos schreitet voran. Überall auf der Welt wird auch daran gearbeitet, diese Fahrzeuge mit einer längeren Lebensdauer und einer höheren Reichweite auszustatten. Wenn die Elektroautos mit den herkömmlichen Autos konkurrieren können, dann werde es einen riesigen Markt geben, so die Kenner der Branche. Laut Stimmen von BASF könnte das globale Marktpotenzial im Jahr 2020 allein für Elektro-Mobilität bei 20 Milliarden Euro liegen.

Leichtere Fahrzeuge können unter anderem durch die vermehrte Verwendung von Aluminium und auch Carbon-Fasern hergestellt werden. Carbon ist Kohlenstoff, der unter anderem durch Weltmarktführer wie die deutsche SGL Carbon hergestellt wird.

Starke Gewichtseinsparungen bei den Elektroautos müssen vor allem auch weiter vorangetriebene Technologien und neue Generationen von Batterien bringen. Auch hier ist Kohlenstoff wichtig. Denn das in Batterien verwendete Graphit ist sehr gut leitend. Das für die Elektrobatterien, derzeit vor allem die Lithium-Ionen-Generation, so notwendige Graphit wird voraussichtlich daher immer stärker nachgefragt werden. Immerhin würden in einer Batterie laut dem Graphit- und Vanadium-Konzern Energizer Resources rund 11mal mehr Graphit als Lithium verarbeitet. Eine Million Elektroautos würden daher etwa 150.000 Tonnen Graphit benötigen.

Der Chef des US-Bauers General Motors, Dan Akerson, sagte kürzlich, dass er annehme, Elektroautos könnten mit neuen Batterie-Generationen bald mehr als 320 Kilometer je Ladung fahren. Derzeit gibt es bereits verschiedenste Elektroautos, die sich der Verbraucher kaufen kann oder die kurz vor der Herstellung stehen. Zu nennen wären da beispielsweise der Ray EV vom koreanischen Autobauer Kia, ActiveE von BMW, RAV4 von Toyota, Renault Samsung SM3, B-Class E-cell von Mercedes. Auch General Motors und Ford arbeiten an Elektroautos.

Neben der Umwelt werden die zukünftigen Graphit-Produzenten von dem beginnenden Boom der Elektroautos profitieren. Neben den bereits erwähnten Energizer Resources (ISIN: US29269X1028), die in Madagaskar ein sehr aussichtsreiches Projekt besitzen, ist unter anderem Standard Graphite (ISIN: CA8534501041) zu nennen. Der Vorteil gegenüber Energizer Resources, die wohl die größeren Vorkommen besitzen, ist vor allem die Lage der Standard Graphite-Projekte. Diese befinden sich in der bergbaufreundlichen kanadischen Provinz Quebec. Überraschende Verstaatlichungen wie in anderen Teilen der Erde, derzeit vor allem Südamerika, oder schnell steigende Belastungen durch Abgaben und Gebühren scheinen dort aus heutiger Sicht nicht wahrscheinlich, auch wenn bei den Parlamentswahlen die Separatisten einen höheren Stellenwert erworben haben und Bergbaukonzerne höher besteuern wollen.

Die Aktie von Standard Graphite scheint um 0,13 Euro einen Boden gefunden zu haben. Ein Ausbruch über 0,145 Euro würde wohl die Bodenbildung abschließen und einen neuen Aufwärtstrend einleiten können. Das nächste Kursziel läge dann beim Widerstand von gut 0,20 Euro. Da die erwähnten Graphit-Aktien noch nicht produzieren, sind sie jedoch sehr spekulativer Natur.

Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Artikel und Berichte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar.