Chinas Spiel mit den Seltenen Erden

Rund 26 Millionen Dollar hat Japan für den Kauf einiger Felsen im Pazifik an eine japanische Familie bezahlt. Die Senkaku-Inseln, in China werden sie Diaoyu-Inseln genannt, haben eine Größe von rund 7 Quadratkilometern. Die fünf Inseln liegen rund 300 Kilometer westlich von Okinawa und 200 Kilometer nördlich von Taiwan. Rund um die Inseln soll es große Rohstoffvorkommen geben, die Rede ist von riesigen Öllagerstätten. Zudem haben die Inseln eine strategische Bedeutung. Daher gibt es seit Jahren Streit zwischen Japan und China, wem die Felsen, die bis 1971 unter amerikanischer Hoheit standen, gehören. Durch den Kauf glaubt Japan, Nägel mit Köpfen gemacht zu haben. Aber die Protestwelle aus China nimmt immer mehr zu. Nicht nur werden in China japanische Unternehmen lahm gelegt und Japaner bedroht, die brisante Affäre wird auch Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft vor Ort haben.

Denn chinesische Politiker nehmen die Kaufaktion nicht so einfach hin. Zu den Strafmaßnahmen, die sie verhängt haben, gehört laut asiatischer Medien ein Stopp der Ausfuhr von Seltenen Erden. So lange der Disput anhält, will China keine Seltenen Erden mehr an Japan liefern. Doch die japanische Wirtschaft ist stark abhängig von diesen Rohstoffen. Sie werden in einer Vielzahl von Produkten benötigt, ohne die Seltenen Erden kommt die Wirtschaft in große Probleme. China hat somit ein Druckmittel in der Hand, das äußerst wirkungsvoll sein kann. Zugleich macht diese Aktion den Japanern erneut deutlich, wie wichtig es ist, alternative Lieferanten für die Rohstoffe zu finden. Noch beherrscht China den Weltmarkt zu 95 Prozent, doch mit solchen Boykottaktionen wird der Willen anderer Nationen noch größer, sich in dieser Hinsicht von China unabhängiger zu machen. Bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg.