Grönland und die Arktis: Noch sind es weiße Flecken

Die Klimaerwärmung bringt das Eis in der Arktis zum Schmelzen. So stark wie in diesem Sommer hat sich das Eis im Norden noch nie zurückgebildet. In Grönland werden inzwischen sogar im Freien Erdbeeren und Gemüse angebaut, vor Jahren ein undenkbares Bild. Doch das Negative hat zumindest für die Rohstoffbranche einen positiven Aspekt. Neue Regionen können als Explorationsgebiete genutzt werden. Das ewige Eis hatte einen wirklichen Rohstoffabbau in Grönland und in der Arktis verhindert. Hier ergibt sich für die Industrie neues Erkundungspotenzial, diese beiden weißen Flecken auf der Landkarte der Rohstoffwelt sind wahrscheinlich bald Historie.

Bisher arbeiten in Grönland nur wenige Menschen in der Bergbaubranche. Dass sich dort jedoch etwas tut, ist an der ansteigenden Zahl der Bergbaulizenzen zu erkennen, die die Behörden vergeben. Die Region ist reich an Bodenschätzen. Von Gold über Edelsteine bis hin zu Kohle, Nickel und Platin steckt viel Wertvolles im Boden. Selbst chinesische Investoren haben schon ihre Fühler ausgestreckt.

Vielleicht noch spannender ist die Situation in der Arktis. Während es bei Grönland klar ist, dass die Insel unter dänischem Schutz steht, ist diese Frage in der Arktis alles andere als beantwortet. Kanada, Russland aber auch die USA erheben territoriale Ansprüche. Das drückt sich teilweise in spektakulären Szenen aus, dass U-Boote eine Nationalflagge in den Meeresboden rammen. Russland macht in den nördlichen Regionen nun Nägel mit Köpfen. Vor allem die Ölvorkommen locken das Putin-Reich. Die Konzerne Rosneft und Gazprom wollen bis 2015 mehr als 12 Milliarden Euro in das Projekt investieren. Dass dies nur der Anfang einer Rohstoff-Rallye im Norden sein dürfte, erscheint schon heute klar.

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