Kolumne von Ingrid Heinritzi

Stahlhartes Eisenerz

Die Preise für Eisenerz und Kohle haben seit Jahresbeginn nachgegeben. Doch beide Rohstoffe besitzen große Bedeutung für die Autobranche und die Bauindustrie. Das Preisniveau dürfte wieder steigen.

Den weltweit größten Verbrauch bei Kohle und Eisenerz hat China. Zwar stieg die Nachfrage Chinas in den vergangenen Monaten, jedoch ging die globale Stahlnachfrage zurück. Denn die Lager sind gut gefüllt. Das drückt naturgemäß auf die Preise. Eisenerz wird derzeit ausreichend angeboten. Bei Kohle bedient sich das Land der Mitte jetzt mehr aus der Mongolei, nicht mehr bei Australien. Da dort günstiger produziert wird, führt dies ebenfalls zu einem Druck auf den Kohle-Preis.

So wurden auch bereits einige Kohleminen stillgelegt. Statt Kohle wird vermehrt auf Gas und grüne Energien, wie beispielsweise Windenergie, gesetzt. Derzeit werden 41 Prozent des globalen Stroms aus Kohle gewonnen. Die weitere Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien und der Verwendung von Atomenergie werden also die Preise von Kohle mitbestimmen.

Interessant ist, dass bei einigen Pleite gegangenen Unternehmen die in den Büchern stehenden Stahlvorräte schlicht und einfach nicht vorhanden waren. Dies könnte daraufhin deuten, dass die Stahlnachfrage "unter der Hand" doch ziemlich stark war und ist. Dies könnte mittelfristig eine starke Nachfrage nach Eisenerz und Kokskohle hervorbringen.

Falls tatsächlich zum Beispiel ein Stahlvorrat an mehrere Kunden verkauft wurde, könnte dies auch bei anderen Rohstoffen im Bereich der Exchange Traded Fonds (ETFs und ETCs) der Fall sein? Emittenten müssen daher ihre Aufsichtspflicht äußerst ernst nehmen!

Zurück zu den Stahlrohstoffen: Die Analysten von Macquarie gehen davon aus, dass sich die Eisenerzpreise im Zuge einer Stabilisierung der Preise im Stahlsektor wieder erholen. Doch wann der Zeitpunkt für eine Erholung der Eisenerzpreise kommen wird, ist auch ihnen unklar. Jedenfalls bis 2017 gehen sie von einem Eisenerzpreis zwischen 100 und 130 US-Dollar je Tonne aus. Für 2013 prognostizieren die Macquarie-Experten einen Preis von 130 US-Dollar und für 2014 von 125 US-Dollar je Tonne.

Auf mittel- bis langfristige Sicht wird vielfach von einer anziehenden Stahl-, damit auch Eisenerznachfrage ausgegangen. Denn die Meldungen von Investitionen Chinas in Infrastruktur und Urbanisierung reißen nicht ab. Und diese Entwicklung wird in China und auch in den übrigen aufstrebenden Ländern weitergehen. Da jedoch die Qualität der Eisenerzvorkommen im Reich der Mitte schnell abnimmt, wird die Produktion von Eisenerz dort teurer und abnehmen. Dies kommt dann Eisenerz-Gesellschaften anderer Länder, zum Beispiel in Kanada, zugute.

In Quebec wird so auch im Labrador Trough die Eisenerz-Produktion von der Regierung gefördert. Junge Unternehmen wie Arrowstar Resources (ISIN: CA04281R1029) berichten immer wieder von guten Bohrergebnissen. So verkündete Robert Card, Präsident von Arrowstar, letzte Woche von dem Eisenerz-Projekt Snettisham in Alaska: Es konnten drei Gebiete mit hoher magnetischer Stärke über einer Strecke von einem Kilometer abgegrenzt werden. Im Herbst werden Diamantbohrungen niedergebracht werden. Das Bohrprogramm soll der besseren Bestimmung der Ausdehnung der Mineralisierung in der Tiefe, der Mineralogie, des Kontaktgesteins und der Ausmaße der Ressource dienen. Mit diesen Daten wird eine abbaubare Ressource beschrieben werden. Das Unternehmen wird dann in der Lage sein, zu entscheiden, was die beste kommerzielle Herangehensweise zum Abbau dieser großen Eisenerzstruktur ist.