Kolumne von Björn Junker

Trendwenderisiken steigen: Industriemetallpreise zeigen charttechnische Bremsspuren

Die Markttechnik spielt bei den oftmals stark von spekulativen Motiven geprägten Rohstoffmärkten eine größere Rolle, als viele Anleger denken. Daher nehmen wir an dieser Stelle immer wieder die Kursverläufe einiger Rohstoffe aus charttechnischen Gesichtspunkten unter die Lupe. Heute: Industriell geprägte Metalle.

Zwischen Mitte August und dem 20. September hat der Aluminiumpreis eine deutliche Aufwärtsbewegung vollzogen. Von 1.840 Dollar ist der Kurs auf bis zu 2.281 Dollar geklettert, wobei dies ein Ausreißer nach oben war. Tatsächlich hat sich in den vergangenen Tagen in einem breiteren Band unterhalb der 2.200er-Marke ein deutlicher Widerstand etabliert, womit die Risiken einer Trendwende nach unten aus charttechnischer Sicht wachsen. Eine Schlüsselmarke dabei ist das Tief vom 26. September bei 2.087 Dollar – ein Rutsch hierunter könnte zu einer deutlichen Abwärtsbewegung für den Aluminiumpreis führen.

Deutliche Bremsspuren zeigen sich auch im Chart des Kupfer-Futures. Dessen Preis war seit Anfang August von knapp 3,29 Dollar und damit aus der Unterstützung oberhalb von 3,23 Dollar hinaus bis auf knapp 3,84 Dollar geklettert. An der Hürde bei 3,84/3,86 Dollar allerdings hat der Aufwärtstrend gestoppt. Eine erste Konsolidierung auf 3,68 Dollar hat der Kupfer-Future mittlerweile fast wieder aufgeholt. Allerdings lässt der Kurs Dynamik vermissen, sodass ein erneuter Kursrückschlag keine Überraschung wäre. Fällt der Futurepreis unter 3,68 Dollar, könnte das nächste Kursziel zwischen 3,51 Dollar und 3,57 Dollar liegen.

Silber wird zwar als Edelmetall klassifiziert, dennoch ist die Nachfrage im Vergleich zum Gold extrem stark von industriellen Faktoren geprägt. Der Kursverlauf ähnelt den Entwicklungen bei den beiden vorangegangenen Rohstoffen: Nach einer Kursrallye, die Mitte August bei 27,51 Dollar massiv an Schwung gewonnen hat, waren die vergangenen Handelstage beim Silber von einer Seitwärtsbewegung unterhalb von 34,76/35,39 Dollar geprägt. Um und unterhalb von 33,29/33,34 Dollar zeigt sich eine erste Unterstützungszone. Fällt der Silberpreis darunter, wäre eine Trendwende zwar vollzogen, allerdings zeigen sich schon knapp darunter zwischen 32,48/32,58 Dollar und um 32 Dollar weitere potenzielle Haltemarken.

Ein Blick auf den Nickelpreis: Dieser ist in den vergangenen Wochen deutlich geklettert. Mitte August hat bei 15.388 Dollar eine massive Aufwärtsbewegung begonnen, die erst in den letzten Tagen knapp unter der 19.000-Dollar-Marke ins Stocken geraten ist. In den vergangenen Tagen hat die Volatilität deutlich abgenommen. Das kann als Zeichen interpretiert werden, dass der Markt sich neu orientiert. Der Blick auf die Kursentwicklung der vergangenen Tage zeigt, dass um 18.500/18.600 Dollar eine erste Unterstützung vorhanden ist, darunter um 18.200 Dollar und bei 18.267 Dollar. Erst wenn der Nickelpreis diese unterschritten hat, kommt die 18.000er-Marke in ernsthafte Gefahr. Dann wachsen auch die Risiken, dass es zu einer übergeordneten Trendwende nach unten gekommen ist.
 

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