Kolumne von Ingrid Heinritzi

Aluminium erobert neue Einsatzmöglichkeiten

Die Nachfrage nach Aluminium steigt weltweit an, wobei in den letzten Jahren zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen waren.

Die Entdeckung von Aluminium im Jahre 1808 liegt vergleichsweise noch gar nicht so lange zurück und das Metall war damals sogar teurer als Gold. Vorgestern verzeichnete Aluminium mit 2.070 US-Dollar den niedrigsten Stand seit Ende September. Jedoch sind die Produzenten bei guter Laune. Denn im Moment findet in Düsseldorf die 9. Weltmesse für Aluminium statt und das mit einer Rekordbeteiligung, nämlich rund 950 Teilnehmer aus 50 Ländern. Größter Aluminiumproduzent ist (wieder mal) China, dann folgen mit Abstand Russland, Kanada, Australien und die USA und dann Deutschland.

Wie auf dieser Messe zu hören ist, sind die Konzernchefs für die Zukunft positiv gestimmt, obwohl die Aluminiumindustrie eine Branche ist, die extrem viel Strom für die Elektrolyse benötigt. Denn die Anwendungsfelder für Aluminium werden immer mehr. Vor allem im Schienenverkehr, in der Luftfahrt und für den Ausbau von Stromnetzen wird das Metall zunehmend gebraucht. Das hat einen Grund: Aluminium ist nur etwa halb so schwer wie normaler Stahl. Der Trend zur Gewichtseinsparung kommt dem Aluminiumpreis zu Gute. Auch das geplante neue Konjunkturprogramm in China wird einen großen Aluminiumbedarf nach sich ziehen. Auch wenn augenblicklich China kein Aluminium mehr importiert.

Eher hinderlich für einen steigenden Aluminiumpreis sind die Überkapazitäten und die sehr hohen Lagerbestände an den Terminbörsen. Aktuell belaufen sich die Aluminiumlagerbestände an der LME auf rund fünf Millionen Tonnen. Davon ist ein erheblicher Teil durch Investmentgeschäfte gebunden. Denn viele Anleger setzen beim Aluminium auf Warentermingeschäfte, bei denen der erwartete zukünftige Spot-Preis für das Metall niedriger ist als der Terminpreis (Contango). Daher sollte sich der Aluminiumpreis in nächster Zeit zumindest seitwärts bewegen. Es ist durchaus möglich, dass die 2000-Dollar-Marke nochmal getestet wird.

Wer bereits auf Aluminium setzt, sollte zu Discount-Zertifikaten greifen. Einige bieten Abschläge zum aktuellen Preis von vier bis fünf Prozent bei Laufzeiten bis Frühjahr/Sommer 2013 und hohen Renditen, sofern der Aluminium-Preis wieder kräftig steigt.