Flussspat, das neue Gold aus Kanada?
Flussspat ist der Handelsname für das Mineral Fluorit und wurde von einer Expertengruppe unter Vorsitz der Europäischen Kommission der Europäischen Union (EU) in die Liste der 14 "kritischen" Rohstoffe mit aufgenommen.Fluorit, auch unter der bergmännischen Bezeichnung Flussspat bzw. Flußspat oder seiner chemischen Bezeichnung Calciumfluorid bekannt, ist das Calciumsalz der Flusssäure und ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der einfachen Halogenide. Fluorit ist ein natürlich vorkommendes Mineral, welches bis zu 45% Calciumfluorid CaF2 enthalten kann.
Die weltweiten Reserven von Phosphatgestein, welche die Träger des Fluorits sind, liegen schätzungsweise bei 18 Milliarden Tonnen Gestein. Das entspricht etwa 630 Millionen Tonnen Fluor und 1,29 Milliarden Tonnen Flussspat.
Der weltweite jährliche Verbrauch von Flussspat liegt bei rund 5,6 Millionen Tonnen mit einem geschätzten Wert von 1,6 Milliarden USD. Der Preis für 97%iges Flussspat wird derzeit auf 400 US-Dollar pro Tonne geschätzt.
In den letzten Jahren wurden die Marktbedingungen für Flussspat wieder besser. Einige afrikanische Flussspat-Minen, die im Jahr 2009 gezwungen wurden, wegen der geringen Nachfrage und niedrigen Preisen die Produktion herunter zu fahren oder gar einzustellen, konnten die Produktion im Jahr 2010 wieder aufnehmen.
China war einst der größte Exporteur von Flussspat. In der folgenden Grafik kann man sehr gut erkennen, dass sich das geändert hat und der Export für 2011 gänzlich fehlt. Es wird also in den kommenden Jahren zu einem Angebotsengpass kommen. Die weltweite Nachfrage nach Flussspat liegt derzeit bei 5,5 Millionen Tonnen pro Jahr und wird sich voraussichtlich um 1,5% pro Jahr erhöhen. China war traditionell ein Exporteur von Flussspat, aber das Blatt scheint sich zu wenden und China könnte in den kommenden Jahren zum "Importeur" werden.
Wo wird Fluorit benötigt und wo finden wir es in unserer Umwelt wieder?
Bereits 1886 erkannte der Leiter der Zeisswerke in Jena, Ernst Abbé, die Einsatzmöglichkeit von wasserklaren bzw. hochreinen Fluoritkristallen für optische Zwecke. Der Hauptanwendungsbereich hochreiner Fluoritkristalle sind optische Linsen, Prismen und Filter, welche die sphärische und chromatische Aberration in den Objektiven der Mikroskope korrigieren.
Flussspat ist ein Halogenid-Mineral, welches aus Calciumfluorid besteht und von der lateinischen Wurzel "fluo" (was "fließen" bedeutet) abgeleitet wird. Diese mineralische Eigenschaft wurde entdeckt und ausgenutzt, um die Viskosität der Schlacke in der Eisenverhüttung zu verringern. 1852 vergab man den Namen Fluorit, weil man auch noch auf das Phänomen der Fluoreszenz aufmerksam wurde (leuchtet im Dunkeln). Heute wird Flussspat auch in der Aluminiumproduktion, für feuerhemmende Schutzkleidung, Teflon-Antihaft-Pfannen, Kältemittel und Klimaanlagen, Lithium-Batterien und als Bestandteil von Umwelttechnologien eingesetzt. Reiner Fluorit ist farblos und transparent, durch Verunreinigungen auch grau. Er kann jedoch durch Fremdbeimengungen fast alle Farben, zumeist in schwacher Intensität, annehmen. Verbreitet sind grüne, violette bis schwarzviolette und gelbe Kristalle ("Honigspat"), aber auch blaue, rote und braune Fluorite werden gefunden. Ebenso kann häufig ein zonarer Farbwechsel beobachtet werden. Die Strichfarbe ist dagegen immer weiß.
Es gibt aber auch noch Unterschiede in der Qualität und der Reinheit. Die gefragteste Qualität ist dabei der als Ausgangsmaterial für Flusssäure dienende Säurespat mit einer weltweiten Produktionskapazität von über 3 Millionen Tonnen.
Die wichtigsten Flussspat-Qualitäten sind:
- Roherz 25–30%
- Metallspat 75–82%
- Keramikspat 94–96%
- Säurespat 97%
- Kristallspat 99%
Nach dem Abbau des Erzes in Gruben oder Steinbrüchen werden die Verunreinigungen entfernt, wobei man einen Flussspat mit einem Calciumfluorid-Gehalt von mindestens 97 % erhält. Die Beiprodukte werden größtenteils ebenfalls aufbereitet und zu verschiedensten industriellen Zwecken weiterverwendet. Der Säurespat gelangt anschließend per Lkw, Bahn oder Schiff zu den Flusssäure-Herstellern. Dort wird er mit Schwefelsäure zu Fluorwasserstoffgas umgesetzt. Dieses wird entweder bis zu seiner Verwendung als Flüssiggas gelagert, oder man stellt daraus durch Zugabe von Wasser wässrige Flusssäure-Lösungen her.
Industrielle Verwendung von Fluorit
- als Hüttenspat in der Metallindustrie als Flussmittel für Schlacken im Eisenhüttenprozess, insbesondere als Zuschlag im Siemens-Martin-Ofen und im Elektrohochofen und zur Herstellung von künstlichem Kryolith für die Aluminiumgewinnung
- als Säurespat für die Herstellung von Fluor und Fluorwasserstoffsäure sowie verschiedenen Fluoriden bzw. Folgeprodukten wie Fluorkohlenwasserstoffe und polymere Fluorverbindungen (z.B. Polytetrafluorethylen)
- als keramischer Spat in der Glasindustrie als Fluss- und Trübungsmittel für z.B. Milchglas, Mattglas und opaleszierende Gläser, für keramische Werkstoffe und als Grundstoff für optische Linsen (CaF2-Einkristalle, Fluoridgläser auf Basis von Berylliumfluorid, Fluorit und Natriumfluorid).
Wir wissen jetzt, dass die Chinesen mal Vorreiter in Sachen Flussspat waren und dass sie über Jahre den Markt beherrschten. Die Zeiten sind nun vorbei und man muss sich nun nach anderen Unternehmen umschauen, die dieses Mineral fördern. Aber auch das scheint nicht so einfach zu sein.
Dazu das folgende Bild:
Wie man erkennen kann, stehen nicht all zu viele Unternehmen zur Auswahl.Es gibt einfach nicht viele explorierte Lagerstätten, die ausreichende Qualität, Umfang und / oder Infrastruktur und eine gute Logistik haben.
Unternehmen aus der Branche:
CANADA FLUORSPAR INC.
Homepage:
http://www.canadafluorspar.com/
Dieses Unternehmen ist eine Partnerschaft mit dem kanadischen Chemiegiganten Arkema Inc., welches "Newspar" genannt wird, eingegangen, welches CFI bei dem Wiederaufbau der Flussspat-Mine in St. Lawrence, Neufundland, unterstützen will. Newspar hat 65 Millionen CAD in der Kasse und kann auf 17 Millionen CAD an Regierungsgeldern zurückgreifen. Diese 17 Millionen CAD sollen für den Aufbau des Kai genutzt werden, welcher dann in den Besitz von CFI übergeht.
CFI hat auch hier den nötigen Vorteil, dass die Infrastruktur vorhanden ist und man diese nutzen kann. Es besteht auch ein NI43-101, welcher im Frühjahr 2011 erstellt wurde. Dieser soll aber noch mal überholt werden, da die Kosten für einen Minenbetrieb angestiegen sind. Bevor weitere Schritte gemacht werden, will das Management noch mal alle Kosten überprüfen, nicht dass man irgendwann mitten im Aufbau mit Finanzproblemen darsteht.
Prima Fluorspar
Homepage:
Dieses Unternehmen ist nicht an der Börse gelistet. Das Unternehmen operiert im Norden von Britisch Columbia. Dort hat man die Liard Flourspar Liegenschaft gekauft, welche historische Daten beinhaltet. Es liegt ein nicht geprüfter NI43-101 vor, welcher eine Ressource von 3,2 Millionen Tonnen ausweist. Diese historischen Daten sollen überprüft werden und die alten Bohrresultate durch neue Bohrungen bestätigt werden. Es besteht auch hier die Möglichkeit, dass diese Ressource weiter erhöht werden kann. Metallurgische Tests haben ergeben, dass der abbaubare Flussspat eine sehr hohe Qualität hat und man das begehrte 97%ige Säurespar herstellen und vermarkten kann. Prima hat noch einen anderen Vorteil gegenüber CFI, bei Prima plant man einen "OpenPit" Abbau, welcher nicht so kostenintensiv wie eine Underground Mine ist.
Witkop Fluorspar Mine
Homepage:
http://www.sallies.co.za/witkop.html
Es gibt noch eine Besonderheit bei Flussspat!
Es ist ähnlich wie beim Graphit. Dort gibt es kleine Flocken und große Flocken, welche drastisch verschieden Eigenschaften haben können. Beim Flussspat ist es so, man kann es in zwei Teile zerlegen. Einmal in metallurgische Qualität und zum anderen in Säurequalität. Die Säure ist das weltweit gewünschte Produkt, welches nachgefragt wird, aber auch am schwierigsten herzustellen ist. Es gibt große milliardenschwere Unternehmen, DuPont und Honeywell, welche aus Flussspat "Fluorocarbons" und "Fluoropolymers" herstellen können. Dabei wird allerdings Arsen freigesetzt und das ist wieder ein teures Umweltproblem. Weltweit gibt es nur vier Unternehmen, die diese Art der Verarbeitung durchführen können und das Arsenproblem gelöst haben. DuPont und Honeywell gehören zu diesen.
Fazit:
Es ist für mich ein neues "Mineral", welches aber in der Zukunft eine große Bedeutung haben könnte. Das größte Exportland wird zum Importland und die nutzbaren Lagerstätten sind rar. Aus diesem Grund werden wir hier auch weiter am Ball bleiben und zukünftig über die weitere Entwicklung berichten. Flussspat ist im Gegensatz zu "Seltener Erde" auf der ganzen Welt zu finden. ABER es ist äußerst schwierig eine Lagerstätte zu finden, welche man kostengünstig abbauen kann.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fluorit