Kolumne von Ingrid Heinritzi

Woody Woodpecker flitzt wieder

Holz gehört zu den ältesten Baumaterialien der Menschheit. Mit einer Erholung der US-Baukonjunktur und durch steigende Nachfrage aus Asien dürfte auch der Holzpreis weiter anziehen.

Was für einen Unterschied 12 Monate machen können. Ende Sommer 2011 notierte der Holzpreis an der Börse in Chicago noch bei rund 200 US-Dollar je 1000 Board Feet. Heute kostet Bauholz in den USA 284 Dollar je 1000 Board Feet. Dabei ist Board Foot ein amerikanisches Volumenmaß für Holz. Ein Board Foot ist 30,5 cm lang, 30,5 cm breit und 2,54 cm dick. Jedoch kann das Volumen in entsprechenden anderen Schnittgrößen mit dem selben Volumen geliefert werden, je nach Bedarf des Abnehmers.

Zwischenzeitlich im Winter 2011/2012 schnellte der Holzpreis kurz bis 325 Dollar nach oben. Vor allem Phantasie aufgrund hoher Nachfrage in Asien und erste Anzeichen von einem besseren Hausbau in den USA trieben den Kurs. Danach kam die Ernüchterung und ein Absturz des Holzpreises auf nur mehr 225 Dollar.

Der jüngste Anstieg scheint nun jedoch gesünder zu sein. Denn es gibt jetzt einen flacheren Aufwärtstrend, der mit Unterbrechungen länger Bestand haben könnte. Zudem zeichnen sich nun verbesserte Fundamentaldaten für den Holzmarkt ab.

In den USA stiegen die Zahlen der Hausverkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozent an. Auf das Jahr hochgerechnet waren es somit 4,82 Millionen Häuser. Das war zumindest der stärkste Anstieg seit Mai 2010. Die Analysten hatten eigentlich nur mit 4,55 Millionen verkauften Eigenheimen gerechnet. Auch gingen die Preise für die verkauften Häuser um 9,5 Prozent nach oben. Im Durchschnitt kostete ein Haus umgerechnet 144.150 Euro.

Der amerikanische Häusermarkt scheint sich also erholt zu haben. Dafür spricht auch, dass von den gebrauchten wiederverkauften Immobilien nur mehr 22 Prozent unter Zwang durch die Kreditgeber veräußert werden mussten und nicht mehr 31 Prozent wie noch vor einem Jahr.

Da Holz das Baumaterial der Amerikaner schlechthin ist, wird bei weiterer Belebung auch die Nachfrage nach Bauholz weiter steigen. Und da sich die Sägewerke vor allem an der Westküste der USA und Kanadas bereits vermehrt nach asiatischen Kunden umgesehen haben, ist die Konkurrenz um das Bauholz noch größer geworden. Der Preis für Bauholz könnte in den kommenden Wochen daher nochmals positiv reagieren, ehe es in den Wintermonaten zu einer Beruhigung kommen könnte. Doch im Frühjahr sollte bereits der nächste Ansturm auf das Bauholz kommen.

Wer an der Entwicklung des Bauholzmarktes partizipieren will, kann dies seit einiger Zeit über Zertifikate tun. Zwei Beispiele sind das Open End Zertifikat auf Random Length Lumber von der Royal Bank of Scotland (ISIN: DE000AA0M624) und das Endlos-Indexzertifikat auf den Rogers International Commodity Lumber Excess Return Index von der Schweizer Großbank UBS (ISIN: CH0024047810).