Kolumne von Ingrid Heinritzi

Lithium als Energiespeicher der Zukunft

Der Klimaschutz ist ein Thema, das eng mit Elektroautos verbunden ist und diese brauchen leistungsfähige Batterien, welche auf Lithium basieren. Auch gibt es kein Mobiltelefon oder Notebook ohne Lithium-Akku.

Grundsätzlich erfolgt der Abbau aus drei Arten von Ablagerungen, nämlich aus Salzlaugen, Pegmatitgestein und aus Sedimentgestein. Ob Lithium profitabel abgebaut werden kann, hängt von der Größe der Lagerstätte, dem Lithium-Gehalt und dem Gehalt der übrigen vorhandenen Elemente ab.

Ungefähr 39 Millionen Tonnen Lithium gibt es schätzungsweise weltweit. Etwa 66 Prozent der globalen Lithium-Ressourcen sind in den Salzwüsten von Chile, Argentinien, China und Tibet enthalten. Die Mehrheit der weltweiten Lithium-Produktion stammt aus kontinentalen Solen aus dem so genannten Lithium-Dreieck, eine Region der Anden, die Teile von Argentinien, Chile und Bolivien umfasst.

Das beste Beispiel ist die 3.000-Quadrat-Kilometer große Salar de Atacama in Chile, die eine durchschnittliche Lithium-Konzentration von etwa 0,14 Prozent enthält und die geschätzte Lithium-Ressourcen von 6,3 Millionen Tonnen Gestein besitzt. Aus dieser Lagerstätte kommt mehr als die Hälfte des in der ganzen Welt geförderten Lithiums. Zwei führende Lithium-Produzenten, Sociedad Quimica y Minera und Rockwood Holdings arbeiten dort.

Der Saltonsee in Südkalifornien ist das bekannteste Beispiel für eine Lithium-haltige geothermische Sole. Simbol Materials gewinnt dort hochreines Lithium-Carbonat. Mit Hilfe eines einzigartigen Osmoseverfahrens kann ohne Solar-Verdampfung kostengünstig der wertvolle Stoff gewonnen werden. Simbol erwartet eine Steigerung der Produktion von 8.000 Tonnen pro Jahr auf 64.000 Tonnen im Jahr 2020.

Lithium-haltige Sole gibt es auch in einigen tiefen Erdöllagerstätten und machen rund drei Prozent der weltweit bekannten Ressourcen aus. Ölfeld-Solen sind in North Dakota, Wyoming, Oklahoma, Arkansas und Osttexas zu finden.

Dagegen sind 26 Prozent des globalen Lithiums in Pegmatit-Gestein enthalten und werden durch Tagebau oder Untertagebau mit konventionellen Minentechniken extrahiert. Das Erz wird dann verarbeitet und unter Verwendung einer Vielzahl von Verfahren entstehen Lithiumverbindungen. Zwar handelt es sich dabei um ein kostenintensives Verfahren, jedoch sind die Lithium-Gehalte höher, so dass die Produktion oft noch wirtschaftlich sinnvoll ist. Bekante Pegmatit-Lagerstätten sind in Alaska, Ontario, Quebec, Irland und Finnland. Die größte Lagerstätte betreibt Talison Lithium in Australien. Die Schätzungen gehen von 560.000 Tonnen Lithium-haltigem Gestein mit einem durchschnittlichen Gehalt von 1,6 Prozent Lithium aus. Das Unternehmen befindet sich in Übernahmeverhandlungen mit Rockwood Holdings.

Lithium-Vorkommen gibt es auch in Verbindung mit Süßwasserseen. Bestes Beispiel ist das von Rio Tinto in Serbien betriebene Lithium-Borat-Projekt Jadar. Das 2004 entdeckte Gebiet soll, so Rio Tinto, eine der größten, unentwickelten Lithium-Quellen der Welt sein mit dem Potenzial, mehr als 20 Prozent der globalen Lithium-Nachfrage zu decken.