Kolumne von Björn Junker

Übernahmen und Zukäufe: 2012 zeigt Schwächen

Die Unsicherheiten und Verwerfungen an den Märkten zeigen sich auch bei den Übernahmen und Zukäufen in der Bergbaubranche. 2012 war bisher kein gutes Jahr für Akquisitionen, wie eine Studie von Ernst & Young deutlich macht. 684 Übernahmen und Zukäufe haben die Statistiker für die Bergbaubranche von Januar bis September gezählt. Das ist ein Minus von 16 Prozent im Vergleich zu 2011, damals gab es in diesen neun Monaten 816 Transaktionen. 2010 waren es sogar 852 Stück. Nicht nur die Zahl der Übernahmen und Zukäufe sinkt, auch im Volumen geht es klar nach unten. 43 Prozent Minus werden für 2012 ausgewiesen. 76,8 Milliarden Dollar stehen im laufenden Jahr 133,7 Milliarden Dollar aus dem Vorjahr gegenüber. 2010 lag das Volumen bei 88,9 Milliarden Dollar. Das Volumen je Transaktion verringert sich von 164 Millionen Dollar (2011) auf 112 Millionen Dollar.

Die meisten Zukäufe erfolgen in Asien. 26 Milliarden Dollar werden dort ausgegeben. Auf den Plätzen folgen Afrika (17 Milliarden Dollar) und gleichauf Nord- und Lateinamerika (jeweils 12 Milliarden Dollar). Auch die meisten Käufer stammen aus Asien (33 Milliarden Dollar), gefolgt von Europa (17 Milliarden Dollar) und Nordamerika (14 Milliarden Dollar). Insgesamt 24 Transaktionen verdienen den Namen "Megadeals", haben sie doch ein Volumen von mehr als eine Milliarde Dollar. Hier gibt es ausnahmsweise eine Verbesserung zu 2011, da im Vorjahr nur 21 Transaktionen dieses Volumen aufwiesen.

Richtet man den Blick auf die einzelnen Branchen, ist Kohle der aktivste Bereich bei den M&A-Aktivitäten. 14,8 Milliarden Dollar entfallen auf diesen Rohstoff. In Australien findet derzeit eine Konsolidierung statt. Zudem will China die Zahl der Konzerne in den kommenden Jahren stark reduzieren. Den zweiten Platz in der Wertung nimmt mit 12,5 Milliarden Dollar Kupfer ein. In der Gesamtzahl kommt Gold mit 227 Deals auf den größten Wert, legt man dies jedoch auf das Volumen um, belegt das Edelmetall mit 9,1 Milliarden Dollar nur den dritten Rang.

Was die Börsengänge angeht, so ist die Situation zweigeteilt. Einerseits gehen diese um 47 Prozent zurück, wenn man das Volumen betrachtet, andererseits sind starke IPO-Treiber erkennbar. Viele Börsengänge sind nur verschoben worden, da die Nachfrage zuletzt nicht allzu hoch war. Der Markt war nicht bereit, die erhofften Preise zu zahlen. Andererseits benötigen Unternehmen Geld für neue Projekte, hier könnten Spin-outs zumindest vorübergehend eine Lösung darstellen. Sie könnten als Vorboten der nächsten IPO-Welle angesehen werden.
 

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