Kolumne von Ingrid Heinritzi

Seltene Erden aus Arizona

Die sogenannten Seltenen Erden könnten, so eine Untersuchung, in Arizona in nicht unerheblicher Menge vorhanden sein. Ein weiterer Rohstoff, der vielleicht bald vermehrt aus Amerika kommen wird, ist Kobalt.

Seltene Erden, aus der Industrie nicht mehr wegzudenkene Rohstoffe, werden überwiegend in China gefördert. Größter Importeur ist übrigens Japan. Ein Land, das sich gerne von Chinas Monopolstellung unabhängig machen würde. Zwischen diesen beiden Ländern bestehen noch immer Mißstimmungen wegen der Gräueltaten im zweiten Weltkrieg. Jüngst belastet zudem der Streit um kleine Inseln, wo jedoch viel Gas und Öl vermutet wird. Japan will sich daher nun in Indien mit Seltenen Erden eindecken.

Zwar besitzt auch Grönland gewaltige Vorkommen der begehrten Rohstoffe – nämlich die drittgrößten der Welt – aber der Abbau ist zu kostenintensiv. Lagerstätten, die sich unter Gletschern oder sogar unter dem Inlandseis befinden und eine fehlende Infrastruktur führen zu unrentablen Erschließungs- und Abbaukosten.

Einziger großer Seltene Erden-Produzent außerhalb Chinas ist derzeit Molycorb in den USA. Seltene Erden-Vorkommen gibt es auch in Afghanistan, doch handelt es sich noch um ein unentwickeltes Land. Nun gibt es auch in Arizona Seltene Erden-Lagerstätten, wobei es sich lohnen könnte, diese zu erschließen. Virginia McLimore vom New Mexiko Büro für Geologie und Mineralien wies aktuell in einem Vortrag auf Seltene Erden-Vorkommen in Arizona hin. Wie immer ist die Umweltverträglichkeit beim Abbau dieser Rohstoffart problematisch.

Seltene Erden, ein Sammelbegriff für 17 Elemente, sind wichtiger Rohstoff für Touch-Screen-Handys, Hochleistungsmagnete, Flachbild-TVs, Hybrid-Autos, Laser-und Mikrowellen-Geräte, Kampfjets und medizinische Produkte. Die Preise für diverse Seltene Erden sind aber in den letzten Monaten gesunken, Grund dürfte die verhaltene globale Konjunktur und der Drang der Industrie Ersatzstoffe zu verwenden, sein.

Kobalt ist zwar keiner der Seltenen Erden-Stoffe, doch wird das strategische Metall ebenfalls dringend gebraucht. Vor allem zur Stahlherstellung und für Legierungen wird es verwendet. Besonders das hochreine Kobalt ist gefragt für diese diversen Industrieanwendungen. Über 50 Prozent des weltweit geförderten Kobalts kommen aus dem Kongo und aus Sambia.

In der kanadischen Provinz Ontario wird Puget Ventures (ISIN: CA74535T1057) bald mit der Kobaltproduktion beginnen. Und in einem anderen US-Bundesstaat, nämlich in Idaho, einem an Bodenschätzen reichen Gebiet, arbeitet Formation Metals (ISIN: CA34637V101) mit Hochdruck daran, in Kürze die, so das Management, einzige Lagerstätte mit hochreinem Kobalt in Nordamerika zur Produktionsreife zu bringen.

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