Kolumne von Björn Junker

Verzögerungen bei der Anlagenexpansion: Goldproduzent Centamin senkt Produktionsprognose für 2013

Die australische Centamin (WKN A1JPZ6), der einzige moderne Goldproduzent Ägyptens, geht davon aus, 2013 einen Ausstoß von 320.000 Unzen des gelben Metalls auf seiner Sukari-Mine zu erreichen. Die operativen Cashkosten dürften allerdings ebenfalls steigen und zwar auf rund 700 USD pro Unze Gold, da das Unternehmen nun internationale Treibstoffpreise ansetzt und nicht wie in der Vergangenheit subventionierte.

Das neue Produktionsziel, so Centamin weiter, würde einen Anstieg von 22% gegenüber dem Niveau von 2012 bedeuten. Allerdings war das vergangene auch ein schwieriges Jahr für das Unternehmen. Es wäre das dritte Mal in Folge, dass Centamin den Ausstoß erhöhen kann. Langfristig zielt das Unternehmen auf Sukari auf eine Produktion von 450.000 bis 500.000 Unzen Gold ab 2015 ab.

Allerdings hatte Centamin noch im Januar eine Prognose von 367.000 Unzen Gold für das laufende Jahr ausgegeben. Mit dem neuen Ziel liegt man zudem unter den Erwartungen der meisten Analysten, was auf Verzögerungen bei der Expansion der Mine zurückzuführen ist, hieß es aus dem Unternehmen.

Centamin erwartet nun, dass der Großteil der Kommissionierungsarbeiten im zweiten Halbjahr 2013 durchgeführt wird. Bislang war man davon ausgegangen, die Aktivitäten schon im zweiten Quartal aufnehmen zu können. Trotzdem erwartet das Unternehmen weiterhin, dass die Anlage noch vor Ende des Jahres im Vollbetrieb arbeiten kann.

Die Verzögerungen sowie die allgemeinen Kostensteigerungen führen dazu, dass Centamin nun die Kosten der Anlagenerweiterung auf 325 Mio. USD schätzt, während man zuvor von nur 287,6 Mio. USD ausging. Allerdings hat man in die neue Schätzung einen Puffer für unvorhergesehene Ereignisse eingebaut, der in der ersten Schätzung nicht vorhanden war.

2012 wurde Centamin von bürokratischen Problemen geplagt, die unter anderem dazu führten, dass die Goldlieferungen vorübergehend angehalten werden mussten. Deshalb musste das Unternehmen zwischenzeitlich die Produktion aussetzen, da nicht ausreichend Betriebskapital zur Verfügung stand. Auch die allgemeine, politische Situation in Ägypten macht die Lage nicht einfacher. Genau wie ein Verfahren vor dem höchsten Gericht des Landes, dass kommende Woche entscheiden wird, ob eine Entscheidung zur Annullierung der Abbaulizenz für Sukari in niedrigerer Instanz rechtens war. Es wird davon ausgegangen, dass das Gericht zugunsten von Centamin entscheidet, aber Unsicherheit besteht.

Andererseits ist es Centamin gelungen, eine signifikante Goldmine in einem politisch unsicheren Umfeld zu errichten und auszubauen. Zwar dürften Probleme in einigen der großen ägyptischen Städte mit für die Verzögerungen bei der Anlieferung von Equipment verantwortlich sein, doch waren deren Auswirkungen auf die Arbeiterschaft nach Aussage des Unternehmens sehr begrenzt. Sollte nun also das Gericht zugunsten von Centamin entscheiden, sollte es dem Unternehmen voraussichtlich möglich sein, die gesenkte Produktionsprognose zu erfüllen.
 

Hinweis: Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die GOLDINVEST Media GmbH und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Artikel und Berichte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar. Zwischen der GOLDINVEST Media GmbH und den Lesern dieser Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis, da sich unsere Artikel lediglich auf das jeweilige Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung, beziehen. Wir weisen darauf hin, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter der GOLDINVEST Media GmbH Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Wir können nicht ausschließen, dass andere Börsenbriefe, Medien oder Research-Firmen die von uns empfohlenen Werte im gleichen Zeitraum besprechen. Daher kann es in diesem Zeitraum zur symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen.