Kolumne von Björn Junker

Nach schwachem zweitem Quartal: Barclays rechnet 2013 mit durchschnittlichem Goldpreis von 1.483 USD pro Unze

Die Analysten von Barclays rechnen für das zweite Quartal nun mit einem Goldpreis von nur noch 1,350 USD pro Unze. Insgesamt dürfte nach Ansicht der Banker der Durchschnittsgoldpreis dieses Jahr bei 1.483 USD je Unze liegen.

In der vergangenen Woche pendelte der Goldpreis um die Marke von 1.460 USD herum, während börsennotierte Produkte auf Gold (ETP) im April einen Rekordnettoabfluss verzeichneten. Zwar stieg der Goldpreis nach der Zinssenkung der EZB weiter an, beendete die Woche allerdings quasi unverändert, nachdem am Freitag positiv interpretierte US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht wurden. Zwar drückten die Abflüsse aus den Gold-ETP weiter auf die Preise, doch stieg die Nachfrage nach Münzen bei mehreren Prägeanstalten im April stark an.

Nach Ansicht der Barclays-Banker dürften die ETP-Abflüsse zurückgehen, sollte der Goldpreis den Sprung über die Marke von 1.500 USD je Unze vollziehen. Allerdings glauben die Analysten, dass die ETP-Abflüsse kurzfristig eines der größten Risiken für den Goldpreis darstellen.

Laut den jüngsten Daten für die letzte Aprilwoche gingen die taktischen Goldpositionen in Gold an der Comex weiter zurück. Dabei stiegen die Shortpositionen, während gleichzeitig die Longpositionen fielen. Damit sind die Bruttoshortpositionen nun auf dem höchsten Stand seit Juni 1999. Das bedeutet, dass die taktischen Investoren noch immer negativ zu Gold eingestellt sind, die Daten zeigen aber auch, dass der Goldpreis durch eine Eindeckungsrallye der Shorts Unterstützung finden könnte.

Zudem war zu beobachten, dass die US-amerikanische Prägeanstalt US Mint im April mit einem Absatz von 209.500 Unzen Gold die höchste Nachfrage seit Dezember 2009 verzeichnete. Die physische Nachfrage von Seiten der Privatanleger hat sich offensichtlich gegensätzlich zum Trend der auf das Papiergold fixierten Investoren entwickelt.

Das zeigte sich auch an der Shanghai Gold Exchange, wo das Handelsvolumen nach einer Feiertagspause von drei Tagen wieder deutlich anzog, was ebenfalls auf eine anhaltend hohe physische Nachfrage hindeutet. Das tägliche Handelsvolumen war vielleicht nicht so hoch wie in der Woche zuvor, doch reichte es aus, den monatlichen Durchschnittswert weiter nach oben zu treiben, nachdem bereits in der Woche zuvor ein Rekord verzeichnet wurde.

Auch der auf Aufschlag gegenüber dem Spotpreis, der in Asien gezahlt wurde, blieb auf hohem Niveau. In Hong Kong lag er mit 3,00 USD pro Unze auf dem höchsten Stand seit Anfang 2011, während der Aufschlag, den die Anleger in Tokyo zu zahlen bereit sind, vergangene Woche von hohem Niveau um fast 8 Cent je Unze zulegte.

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