Kolumne von Björn Junker

Wende in Sicht? Kupfer kämpft sich auf alte Höhen zurück

Die vergangenen Wochen waren alles andere als positiv für Kupferproduzenten. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sich die Lage verbessert.

Leichtes Aufatmen am Markt. Am Dienstag schafft der Preis für Kupfer ein neues Drei-Wochen-Hoch. Seit Mitte April hatte die Notierung den Rückwärtsgang eingelegt, 2013 war bisher kein gutes Jahr für Kupfer. Positive Zeichen aus den USA und China sorgen jedoch für einen leichten Aufschwung zum Monatsanfang. Rund 7 Prozent legt der Preis je Tonne Kupfer seitdem zu. In London kostet Kupfer bis zu 7.374 Dollar je Tonne, in Shanghai wird der Kontrakt für September ebenfalls mit einem klaren Plus gehandelt. Gewinnmitnahmen drücken den Kurs im Verlauf des Dienstags dann wieder leicht.

Die Weltwirtschaft könnte in einer besseren Verfassung sein, als dies zuletzt erwartet wurde. Die US-Arbeitslosenzahlen sowie die Neueinstellungen in den USA sorgen für einen leichten Optimismus. Auch die heute vorgelegten Auftragseingänge aus Deutschland festigen diesen Trend. Der März-Anstieg um 2,2 Prozent ist nicht erwartet worden, bei der Nord LB spricht man von einer faustdicken Überraschung. Der Konsens war zuvor von einem leichten Rückgang ausgegangen.

Bei der UBS heißt es, dass es beim Kupferpreis eine Wende geben könnte, das Wort "Erholung" taucht im Sprachschatz der Analysten auf. Sie sehen bei Kupfer ein Potenzial von 8.000 Dollar je Tonne. Händler in Singapur erkennen hingegen ein kritisches Niveau zwischen 7.350 Dollar und 7.500 Dollar je Tonne. Wenn sich der Kurs über diesen Bereich festigt, könnte es eine Rallye geben. Ansonsten würde der Preis für eine Weile in dieser Spanne festsitzen.

Vieles hängt von der Entwicklung in China ab. Dort liegen in den Lagerhäusern rund um Shanghai rund 213.000 Tonnen Kupfer auf Halde, das ist der niedrigste Wert seit Ende Februar. Zudem erkennt man bei der UBS erste Zeichen, dass die chinesische Nachfrage nach Kupfer wieder anzieht.

Mehr Klarheit könnte es am Mittwoch geben. Dann werden die Handelsdaten aus China für den Monat April publiziert werden. Dabei sollte sich zeigen, ob die Kupfereinfuhren wirklich anziehen. Im März hat sich die Einfuhr noch um mehr als 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf fast 219.000 Tonnen verringert. Ein ähnliches Minus steht für April offenbar nicht an.

Doch es gibt unverändert auch warnende Stimmen. INTL FCStone prognostiziert bis Mai einen Kupferpreis von 6.900 Dollar bis 7.400 Dollar je Tonne. Dort kann man keine wirklichen Änderungen am Markt erkennen. Es wird auf die noch immer hohen Lagerbestände verwiesen, zudem bleibe die Nachfrage der Endverbraucher eher gering.

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