Thema Mongolei, Chinas rohstoffreicher Nachbar

Die Regierung der Mongolei hat die Eigentümer einer der absehbar größten neuen Kupferminen an den Verhandlungstisch gebeten, um das Investitionsvorhaben neu zu verhandeln.

Es handelt sich dabei um die Oyu Tolgoi Projekt im Süden der Wüste Gobi, nur knapp 100km von der Grenze zu China entfernt, welches 2013 in Produktion gehen soll und bis zu 500.000 t Kupfer pro Jahr produzieren wird. Das Projekt befindet sich zu 34% im Staatseigentum der Mongolei und zu 66% im Eigentum von Ivanhoe Mines, wobei Rio Tinto, einer der größten Bergbaukonzerne der Welt, zu 49% an Ivenhoe Mines beteiligt ist.

Aus dem Jahr 2009 existiert bereits ein Abkommen bezüglich der Oyu Tolgoi Mine, wobei der Mongolische Staat dieses Abkommen bezüglich der Besitzverhältnisse und der zu zahlenden Abgaben neu verhandeln möchte. Wie Sprecher der beiden Bergbaukonzerne gemeinsam bekanntgaben, sei die Einladung zu den Verhandlungen gemeinsam abgelehnt worden, mit der Bitte, zu getroffenen Vereinbarungen zu stehen und das Investitionsklima im Lande nicht durch eine mangelnde Rechtsicherheit zu beschädigen. Hinter der Bitte der Mongolei stehen unter anderem der Präsident und der Premierminister, was die Dimensionen verdeutlicht.

Diese Meldung zeigt, dass die rohstoffreichen Länder ein neues Selbstbewusstsein entwickeln und sich nicht mehr beliebig durch die internationalen Großkonzerne die Konditionen diktieren lassen. Sicherlich ist hier noch nicht das letzte Wort gesprochen, so dass angezweifelt werden darf, ob die Produktion wie geplant im Jahr 2013 ohne Verzögerungen aufgenommen werden kann. Eine Verzögerung bei einem derart großen Projekt dürfte die ohnehin angespannte Versorgungssituation am Kupfermarkt noch verschärfen und zu weiter steigenden Kupferpreisen führen.