Kolumne von Ingrid Heinritzi

Deutschland setzt auf Kohle

Immer mehr Strom wird aus Kohle gewonnen, insbesondere nach den Vorgängen in Japan. Der an den Ölpreis gekoppelte Gaspreis ist gestiegen und der Kohlepreis dagegen leicht gefallen. Das macht Kohle profitabel.

In Deutschland werden rund 20 Prozent der notwendigen Energie aus Kernkraft gewonnen. Die Ziele Deutschlands erneuerbare Energien verstärkt zur Energiegewinnung einzusetzen, werden nicht einfach zu realisieren sein. Vor allem, wenn man bedenkt, dass eine durchschnittliche Familie einen im Vergleich zu vor zwei Jahren um 47 Prozent gesteigerten Energieverbrauch besitzt. Windparks und Solaranlagen sind zudem extrem wetterabhängig.

Der Gewinner dieser Entwicklung ist nun die Kohle. Zwei neue Kohlekraftwerke gingen 2012 in Deutschland an den Start. Dazu werden in 2013 noch sechs weitere kommen. Insgesamt können damit 5800 MW produziert werden – was immerhin rund 7 Prozent des für Deutschland nötigen Stromes entspricht. Das ist noch nicht alles, denn bis 2020 sollen noch sechs weitere Kohle-Kraftwerke den wachsenden Energieverbrauch bedienen und damit 20 Prozent der Nuklearenergie ersetzen. Wie sich das mit dem Thema "Energiewende" verträgt, steht auf einem anderen Blatt.

Europa konsumiert wieder mehr Kohle. Ungefähr 22 Prozent wurden auf dem Seeweg importiert. Die USA haben in 2012 Kohle in Rekordhöhe exportiert, so das US-Energieministerium. Verursacht ist diese Entwicklung in den USA durch den Fracking-Boom. Die Amerikaner verwenden günstiges Schiefergas, gefördert durch Fracking und dadurch kann vermehrt Kohle ausgeführt werden.

Blicken wir nach Asien: Der mit Abstand weltgrößte Kohle-Importeur ist natürlich China. Von Januar bis Mai 2013 wurden in das Land der Mitte rund 62 Millionen Tonnen Kraftwerkskohle eingeführt. Bis Ende des Jahres werden es voraussichtlich etwa 150 Millionen Tonnen sein. Zweitgrößter Kohleverbraucher ist Japan. Der Import von rund 108 Millionen Tonnen Kraftwerkskohle in 2012 bedeutet im Vergleich zu 2011 eine Steigerung um 6,4 Prozent.

Die Kohle-Exporteure konzentrieren sich auf die asiatischen Märkte. So gingen in 2012 ungefähr 95 Prozent der Kohleproduktion Indonesiens in die asiatischen Länder. Auch Australien verschiffte im ersten Quartal 2013 rund 98 Prozent seiner Kohle nach Asien. Eine Gesellschaft, nämlich der zweitgrößte thailändische Kohlekonzern Energy Earth (WKN: A1H5QS) beispielsweise, beliefert mit seinen Kohle-Lagerstätten in Indonesien und Myanmar hochwertige Kraftwerkskohle China, Thailand und Indien.