Gold: Was hat der September im Gepäck?
Der September war ohnehin in den vergangenen 30 Jahren immer ein Indikator für steigende Goldpreise, wie der der nachfolgende Chart zeigt. Zudem finden dieses Jahr im aktuellen Monat einige wichtige Ereignisse statt, die mit großer Wahrscheinlichkeit auch Einflüsse auf den weiteren Kursverlauf nehmen werden.
- Von der FED / FOMC– Sitzung am 18.09.2013 erwartet man mit Spannung Aussagen über zukünftige Zinspolitik der FED (Zinsen senken/Zinsen anheben). Es wird bereits jetzt spekuliert, dass es Informationen über den Ziel-Zinssatz für das Jahr 2016 geben wird. Eine Entscheidung, egal welcher Art, wird Auswirkungen auf den Goldpreis zu haben.
- Auch werden bald die neuen Vorsitzenden der Fed und der FOMC gewählt: Es ist gut möglich, dass beide Kandidaten eine andere Sichtweise auf geldpolitische Impulse haben. Die eingeschlagene Richtung des neuen Vorsitzenden und seiner Vorstandsmitglieder werden zweifellos den Goldpreis bewegen.
- Die europäische Finanzkrise ist nach wie vor nicht vom Tisch. Am 22.09.2013 stehen die Bundestagswahlen an, und für Griechenland soll es im Oktober die nächste Ratenzahlung geben. Oder gibt es einen neuen Schuldenschnitt?
- Zudem enden am 30.09.2013 und am 15.10.2013 die Fiskalfristen in den USA. Die Bank of America erwartet nicht, dass sich ein "Chaos" wie im August 2011 wiederholen wird, dennoch ist man vorsichtig mit seinen Behauptungen. Vermutlich aber werden diese Daten keine großen Bewegungen im Anleihenbereich und bei Gold auslösen.
- Ein militärischer Angriff auf Syrien könnte zunächst einen Impuls für einen weiteren Anstieg des gelben Metalls erzeugen. Allerdings stellt man auch in einem Vergleich mit früheren militärischen oder terroristischen Anschlägen fest, dass der Goldpreis zwar direkt vor und nach solch einer Handlung ansteigt, aber dann ein oder zwei Monate später wieder auf voriges Niveau relativiert.
Ein kurzer Blick auf den Chart
Es scheint so, dass Gold im Moment noch nicht über eine solide Basis für eine deutliche Aufwärtsbewegung verfügt, egal wie bullish einige langfristigen Erwartungen sein mögen, den Goldbullen könnten noch viele Steine in den Weg gelegt werden.
Zum Schluss möchte ich noch auf die Tatsache hinweisen, dass die Inflation immer noch recht abwesend in den Köpfen der großen Investoren und in den amtlichen Statistiken ist. Nur mal am Rande erwähnt, im August 2013 sind die Verbraucherpreise in Deutschland voraussichtlich um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen!
Fazit:
Man wird künftig eine zunehmende Volatilität am Edelmetallmarkt sehen, mit größeren Ausschlägen in beide Richtungen. Eine zuverlässige Vorhersage für den Herbst erscheint unter diesen Bedingungen fast unmöglich.