Kolumne von Ingrid Heinritzi

Zurück zu den Wurzeln

Spanien braucht den Bergbau, um Arbeitsplätze zu schaffen. Neben Gold im Norden und Kupfer im Süden gilt Eisenerz im Südosten als Chance für viele. Solid Resources will gemeinsam mit dem Bergbau-Riesen Glencore nahe Murcia eine Eisenerzmine wieder in Betrieb nehmen. Die Werte für die Region, das Unternehmen und dessen Aktionäre wären enorm.

Spaniens Wirtschaft konnte sich im dritten Quartal 2013 leicht erholen. Das Land befreite sich sogar aus der seit zwei Jahren quälenden Rezession. Doch Entwarnung ist für die Bevölkerung noch lange nicht gegeben. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent im dritten Quartal bringt noch keine starken Impulse für den Arbeitsmarkt. Doch genau das ist wichtig in einem Land, wo nahezu die Hälfte der jungen Leute arbeitslos ist und die landesweite Quote nahe der 30 Prozent ist.

Die Iberer besinnen sich daher mehr und mehr auf die Chancen, die der Rohstoffreichtum der Halbinsel bringen könnte. Bereits die Römer zogen in den Norden Spaniens, um dort Gold abzubauen. Damit wurden die Truppen bezahlt und das Römische Imperium am Leben erhalten. Heute wollen wieder Gesellschaften in die Fußstapfen der Römer steigen und dort die Goldproduktion aufnehmen. Ähnliches gilt für den Süden des Landes. Dort produzierte eine riesige Kupfermine, die heute brach liegt. Doch auch diese soll in den kommenden Jahren wieder aufgebaut werden und produzieren. Bis vor wenigen Jahren war die Opposition in der Bevölkerug, von Umweltgruppen und teilweise der Politik groß, solche Projekte voranzutreiben. Doch die jüngste Not durch die Staatsschuldenkrise und der Niedergang der spanischen Wirtschaft brachte ein Umdenken. Bergwerke haben nun gute Chancen auf schnelle Genehmigungen, wenn sie die Umweltauflagen erfüllen.

Im Südosten Spaniens, rund 100 Kilometer vom Hafen Cartagena entfernt, wird zum Beispiel ein besonders interessantes Bergbauprojekt zu neuem Leben erweckt. Die La Maria-Mine im Gebiet Cehegin produzierte unter der Leitung des spanischen Konzerns Altos Hornos de Vizcaya in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts rund 4 Millionen Tonnen Magnetit. Nach Untersuchungen des neuen Besitzers Solid Resources besitzt das Gestein einen Eisengehalt von 65 bis 68 Prozent. Dieser Wert kann sich im internationalen Vergleich durchaus sehen lassen. Nicht nur deshalb schloss sich der größte Rohstoffhändler der Erde, Glencore aus der Schweiz, dem noch kleinen kanadischen Unternehmen Solid Resources an, das Cehegin-Gebiet wieder zu erschließen. Denn neben den guten Eisengehalten verfügt die Region, in der Solid Resources 62 Konzessionen besitzt, über enormes Ressourcen-Potenzial. Zusätzlich zur Beteiligung am Cehegin-Projekt hat Glencore von Solid 12 Millionen Optionsscheine auf Solid-Aktien erhalten. Bei Ausübung würde dies stark benötigtes Kapital in die derzeit klamme Kasse von Solid spülen. Glencore würde bei derzeit 128 Millionen ausstehenden Solid-Aktien zudem eine bedeutende Beteiligung an Solid gewinnen.

Gemäß Aussagen des Solid Resources CEO Rick Gliege liegt eine Flut von historischen Bohrergebnissen und Produktionsdaten vor, die nun ausgewertet werden. Doch bereits jetzt scheint festzustehen, dass das Projekt hochgradiges Eisenerz mit sehr wenigen schädlichen Verunreinigungen abwerfen dürfte. Solch ein Produkt würde äußerst interessant für die europäische Industrie sein, so Gliege. Die nahen Abnehmer sowie die für ein großes Bergbauprojekte extrem gute logistische Anbindung sind starke Pluspunkte für Solid Resources. Denn der Hafen zur Verschiffung liegt nur 100 Kilometer entfernt und ist durch mautfreie Straßen und Eisenbahn erreichbar.

Das Ziel des Duos Solid-Glencore, wobei Solid 80 Prozent und Glencore 20 Prozent am Projekt halten, ist es rund eine Million Tonnen Eisenkonzentrat im Jahr zu produzieren. Solid geht nach ersten Schätzumgen von einem Vorkommen von 27 Millionen Tonnen Eisenerz aus. Doch das gesamte Potenzial erreicht durchaus die Größenordnung von 100 Millionen Tonnen Eisenerz. Gehen die Pläne auf, würde das Cehegin-Projekt mit rund 250 geplanten Arbeitsplätzen nicht nur der Region Murcia und Spanien sehr gut tun. Auch die Aktionäre von Solid Resources sollten sich dann über eine lukrative Wertsteigerung ihres Unternehmens freuen können.