Der kleine Goldrausch in Burkina Faso

Burkina Faso entwickelt sich zu einem der bedeutendsten Goldproduzenten in Afrika. Je nach Statistik liegt das Land derzeit auf dem dritten oder vierten Platz der afrikanischen Goldproduzenten. Bei der Goldexploration steht der westafrikanische Staat auf dem vierten Platz des kontinentalen Rangliste. Seit 2006 hat es dort 15 große Entdeckungen gegeben. Zuletzt haben sich die Explorationstätigkeiten landesweit aufgrund des sinkenden Goldpreises jedoch verlangsamt.

Von der Goldförderung kann man dies hingegen nicht behaupten. 2004 wurden erst 1,1 Tonnen Gold in dem Land, das bis 1984 Obervolta hieß, produziert, 2009 stieg die Produktion auf 13,1 Tonnen an. 2013 lag die Förderung bereits bei 32 Tonnen, für das laufende Jahr rechnen die federführenden Ministeriumsvertreter mit einem Anstieg auf 35 Tonnen.

Auf der wichtigen afrikanischen Bergbaumesse Indaba hat es in den vergangenen Tagen lobende Worte für die Verantwortlichen in dem Land gegeben. Seit Jahren wird dort darüber diskutiert, die Bergbaugesetze von 2003 zu verändern. 2012 und 2013 wurden die Veränderungen immer konkreter. Vor allem eine neue Steuer sollte weitere Gelder in die Staatskasse bringen. Im Dezember 2013 sollte das Parlament darüber eigentlich abstimmen. Zumindest vorläufig ist diese Steuer jedoch vom Tisch, wie Bergbauminister Salif Kabore gegenüber Medien deutlich macht.

Er reagiert damit auf die sinkenden Goldpreise und auf die Situation der Bergbaugesellschaften. Auch der Nachbar Ghana hat jüngst auf die veränderten Rahmenbedingungen in der Goldbranche reagiert und entsprechende Ideen zurückgezogen. Kabore macht jedoch auch klar, dass die Idee der Steuer zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufleben kann. Man will mit allen Partnern im Gespräch bleiben. Für ihn ist jedoch zugleich sehr bedeutsam, dass ausländische Investoren nicht abgeschreckt werden.

Gold ist inzwischen das wichtigste Exportgut von Burkina Faso, es hat Baumwolle von der Spitzenposition verdrängt. Die Einnahmen lagen 2013 bei rund 192 Milliarden CFA Francs, das sind fast 400 Millionen Dollar. Im laufenden Jahr soll der Umsatz mit dem Edelmetall weiter steigen. Der Bergbauminister geht davon aus, dass die Schwelle von 200 Milliarden CFA Francs geknackt werden wird. Damit entfallen rund 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf Gold.

Zwei Unternehmen werden ihre Aktivitäten in Burkina Faso im laufenden Jahr steigern. Sowohl IAMGOLD (ISIN: CA4509131088) als auch Semafo (ISIN: CA8169221089) werden die Kapazitäten ihrer Minen, der Essakane Mine sowie der Mana Mine, weiter erhöhen. Das soll für das Plus in der Goldstatistik des Landes sorgen.

Auf Dauer will sich Burkina Faso jedoch nicht nur dem Gold und der Baumwolle als Exportschlager verschreiben. Man will diversifizieren und setzt künftig auch auf Magnesium. Im Nordosten des Landes wird eine große Mine geplant. Dort soll 2015 die Förderung starten. Das Volumen der Anlage liegt bei 100 Millionen Tonnen. Die starke Stellung des Goldes wird dadurch in Burkina Faso aber zumindest mittelfristig nicht beeinträchtigt werden.