Ecuador: Die Chance auf einen kleinen Boom

Ecuador gehört nicht wirklich zu den Ländern, die für ihren Rohstoffreichtum bekannt sind. Die Hauptexportgüter sind Öl, Blumen, Holz, Fische, Bananen, Shrimps und Kakao. Einzig Gold taucht in der Liste auch noch relativ weit vorne auf. Das Land ist bisher noch nicht sonderlich stark erforscht. Doch mehr und mehr rückt es auf der Wunschliste der Bergbaukonzerne weiter nach oben. Silber, Kupfer, Zink und Uran locken die großen Konzerne.

Die Regierung des Landes muss sich diesen Gegebenheiten anpassen. Sie muss dafür sorgen, dass ein investitionsfreundliches Klima vorhanden ist und Bergbaukonzerne eine Sicherheit für ihre Investitionen haben. Gleichzeitig muss die Fiskalpolitik nicht zu abschreckend sein, muss die Bürokratie die Vorhaben nicht abblocken.

Wie es nicht geht, hat das Land im vorigen Sommer erfahren. Da hat Kinross Gold (ISIN: CA4969022066) ein milliardenschweres Projekt auf Eis gelegt, da man einen Steuerstreit mit der Regierung nicht lösen konnte. Damals gab es keine einheitliche Besteuerung, die Steuerquoten sowie die Gebühren mussten bei großen Projekten mit der Regierung einzeln verhandelt werden.

In den letzten Monaten ist dabei einiges in Bewegung geraten, die Politiker haben erkannt, dass sie noch einige Hausaufgaben zu erledigen haben. Fast schon lobend erwähnt hat dies zuletzt die Unternehmensführung von Salazar Resources (ISIN: CA7940071045). Dort sieht man vor allem Vorteile darin, dass die Regierung eine neue Kategorie für Bergbaugesellschaften einführen will, die sich speziell um mittelgroße Unternehmen kümmert. Per Definition handelt es sich dabei um Unternehmen mit einer Produktionskapazität von 1.000 Tonnen Erz am Tag bei Untertagearbeiten bzw. mit 2.000 Tonnen Erz bei Förderarbeiten über Tage.

Für solche Bergwerke sollen die Genehmigungsverfahren künftig deutlich vereinfacht werden. Das spart nicht nur Zeit sondern auch Geld. Es kann dazu führen, dass wieder mehr Unternehmen angelockt werden, den Reichtum Ecuadors zu erforschen. Ein Produktionsvertrag mit der Regierung, wie er bisher unterzeichnet werden musste, entfällt künftig. Zusatzsteuern soll es auch nicht mehr geben. Stattdessen haben Unternehmen dieser Größenordnung eine feste Gebühr von 4 Prozent zu zahlen. Das erhöht die Planungssicherheit und spart Kosten, da bisher meist höhere Steuerquoten aufgerufen wurden.

Noch sind diese Pläne aber kein Gesetz, es gibt nur entsprechende Entwürfe. Sie werden im verantwortlichen Ministerium derzeit vorbereitet. Viele mittelgroße Gesellschaften hoffen jedoch, dass sie bald zur Anwendungen kommen. Dem Bergbausektor in Ecuador würde dies sicherlich nicht schaden. Die neuen Regeln könnten eine Initialzündung für einen Boom der Branche sein.