Ägypten im Umbruch
Ministerpräsident Hazem El Beblawi und die gesamte Regierung Ägyptens ist zurückgetreten. Das bietet Raum für den Neuanfang und für Reformen. Investoren können im Land am Nil über attraktive Unternehmen profitieren.
Nach nur acht Monaten akzeptierte der ägyptische Interims-Präsident Adly Mansour am Montag den Rücktritt der Regierung. Gründe nannte Ministerpräsident Beblawi nicht, betonte jedoch, dass Ägypten auf dem Weg in die Demokratie sei. Jedenfalls ist durch diesen Rücktritt der Weg für den kraftvollen Armeechef zum Präsidentenamt geebnet. Eine neue Regierung muss gebildet werden, vermutlich schon in den nächsten Tagen. Es wird erwartet, dass Ahmad Galal seine Stellung als Finanzminister behalten wird. Denn steuerliche und wirtschaftliche Reformen, die in den vergangenen Monaten auf den Weg gebracht wurden, sollen weiter verfolgt werden.
Ägypten will wirtschaftlich vorankommen, deshalb gibt es noch Einiges zu tun. Das Land am Nil steht vor großen Herausforderungen, wird zur Zeit von den Golfstaaten finanziell unterstützt. So nannte Premier Mahlab die Stabilisierung der Sicherheit als oberstes Ziel. Um Investoren ins Land zu holen, ist der Schutz der Anleger besonders wichtig. Die Behörden haben bereits Flexibilität gezeigt. Ägypten könnte sich ähnlich wie Brasilien entwickeln und zu einem attraktiven Land für Investitionen werden.
Ein neues Investitionsgesetz, der Aufbau der Infrastruktur und weitere Verwaltungsreformen erhöhen die Attraktivität des Landes für Anleger und Unternehmen. Ausländische Firmen investieren in Ägypten. Die mexikanische Cemex beispielsweise plant 100 Millionen US-Dollar in ihre Zementfabrik in Oberägypten zu stecken. Die Aujan Coca-Cola Beverages Company, die mehr als 70 Länder mit Produkten bedient, beabsichtigt eine dritte Fabrik in Ägypten zu errichten.
Die Förderung von Rohstoffen ist neben dem Tourismus ein wichtiger Punkt für die Ägypter. Eine weitere Verbesserung von Investitionsvoraussetzungen wird daher angestrebt, Fortschritte sind laut Investoren bereits gegeben. Für den spekulativen Anleger könnte sich ein Investment im Land der Pharaonen also als attraktiv erweisen.