Zehn Anzeichen für einen bevorstehenden Schuldenschnitt
Zwei Ereignisse der jüngsten Zeit stören die Illusion von der Überwundenen Staatsschuldenkrise: Die Europäische Zentralbank sieht sich genötigt, ihre laxe Geldpolitik nochmals zu verschärfen und bei der Wahl zum Europaparlament gehen in wichtigen Kernländern Euro-Gegner als klare Wahlsieger hervor. Davon abgesehen steigen die Verschuldungsgrade vieler europäischer Staaten auf Nachkriegsrekorde, übrigens auch die der Musterschüler Irlands, Portugals und Griechenlands. Im Fall der Hellenen sind die Bruttostaatsschulden sogar schon wieder höher als vor dem Schuldenschnitt im Jahr 2012. Wie gesagt, die Illusion, die Schuldenkrise wäre überwunden, ist nicht aufrecht zu erhalten.
Krisenpolitik mit Abnutzungsfaktor
Austerität und Reformen sollten die Schuldensünder Europas aus der Krise führen und wettbewerbsfähig machen. Das Ergebnis sind jedoch Rekordarbeitslosigkeit, Stagnation und weiter explodierende Schulden.
Die einzige wirklich handlungsfähige Institution Europas, die Europäische Zentralbank (EZB), tat alles in ihrer Macht stehende, um einen Kollaps der Währungsgemeinschaft, ihres Bankensystems und der Wirtschaft zu vermeiden. Die Tatsache, dass nun noch drastischere Schritte für Anfang Juni angekündigt wurden, lässt die Erfolgsmeldungen der jüngsten Vergangenheit mehr und mehr unglaubwürdig erscheinen. Erstmals in der Geschichte Europas soll ein wichtiger Schlüsselzinssatz, der für die Verwahrung von Überschussliquidität der Privatbanken bei der EZB, negativ werden.
Diese Strafzinsen sollen die Banken dazu zwingen, wieder Kredite an Verbraucher und Unternehmen zu vergeben. Dass sie dies dennoch in Anbetracht ihrer bankrotten Bankbilanzen nicht tun werden ahnt die EZB bereits und rechnet ein billionenschweres Wertpapierkaufprogramm durch, dass Banken Kreditpakete, verbrieft als Asset Backed Security (ABS), abkaufen soll, natürlich mit neu erzeugtem Geld aus dem Nichts und zu Lasten der EZB-Bilanz. Lediglich am Widerstand der geldwertorientierten Bundesbänker scheitert dieser Plan – noch.
Weltweit agieren die Notenbanken seit geraumer Zeit im Krisenmodus und kommen von diesem auch nicht weg, obwohl die Rezession nach der Weltfinanzkrise in den meisten Teilen der Welt schon seit mehr als fünf Jahren überwunden ist. Da stellt sich die Frage, was die Geldpolitiker erst machen wollen, wenn auch dieser Konjunkturzyklus sein ganz natürliches Ende findet und in einen zyklischen Abschwung mündet, wie es in der Regel alle 5-7 Jahre vorkommt. Im Jahre sechs des "Aufschwungs" sollte man sich diese Frage dringend stellen.
Dass die Notenbanken ihrer eigenen Rettungspolitik nicht über den Weg trauen, zeigen die Nettotransaktionszahlen bei Gold, der ultimativen Reservewährung. Seit dem Jahr 2010 stehen die Gelpolitiker selbst auf der Käuferseite des angeblich doch so barbarischen Währungsreliktes, dass in Zeiten moderner Geldpolitik und digitaler Zahlungsströme völlig überholt ist und keiner mehr braucht.
In Wahrheit ist auch den Notenbänkern weltweit völlig klar, dass sie mit Ihrer Politik zur Aufrechterhaltung der Schuldentragfähigkeit lediglich ein wenig Zeit gewinnen, bevor dass unvermeidbare passiert: Der Schuldenschnitt – global konzertiert und ausreichend dimensioniert.
Wie lange diese finale Lösung der Überschuldung vieler Volkswirtschaften, u.a. Japans und der USA, noch hinausgezögert werden kann, ist unklar. Die bereits sichtbaren Nebenwirkungen dieser Verschleppungspolitik mittels Nullzinsen und Geldmengenaufblähung sind sinkende Sparraten, Vermögenspreisblasen und weiter steigende Schulden.
Es macht also für jeden einzelnen Sinn, sich mit dem Gedanken der Gläubigerenteignung vertraut zu machen und auf Zeichen eines bevorstehenden Schuldenschnitts zu achten. Die offensichtlichsten Hinweise haben wir für Sie zusammengetragen und in unsrer jüngsten Online-Konferenz erläutert:
- Abschaffung der Zinsen in den Industriestaaten
- Staatsrefinanzierung via Notenpresse ("Quantitative Easing")
- Goldkäufe durch Notenbanken
- Sanfte Entschuldung durch finanzielle Repressionen nicht mehr möglich
- Bankensystem ist nahezu vollständig bankrott und von den Notenbanken abhängig
- Staatsbankrotte im Kleinen als Laborversuche (Griechenland, Zypern)
- Enteignungsplanspiele des Internationalen Währungsfonds
- Globale Datenaustauschabkommen zur Vermögenstransparenz
- Beginnende Demontage des US-Dollars als Welthandelswährung
- Endlichkeit von Papierwährungen (durchschn. Lebensdauer 38 Jahre)
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