BHP: Eisenerz statt Nickel als Sorgenkind

BHP: Eisenerz statt Nickel als Sorgenkind

Bei BHP Billiton (ISIN: GB0000566504) will man sich künftig im Geschäftsbetrieb auf vier oder fünf Säulen konzentrieren. Öl und Gas, Kohle, Eisenerz, Kupfer und möglicherweiseKali werden das künftige Kerngeschäft des Bergbaukonzerns bilden. Diese Entscheidung des neuen Konzernchefs Andrew Mackenzie kommt am Markt gut an.

Zu den Assets, die damit zur Disposition stehen, gehört Nickel West. Die Tochter betreibt drei Minen, eine vierte Mine wurde vor einigen Monaten aus Sicherheitsgründen geschlossen, sowie Raffinerie- und Schmelzanlagen in Westaustralien. 2012/2013 lag der Umsatz von Nickel West bei 1,77 Milliarden Dollar, operativ hat man einen Verlust von 308 Millionen Dollar gemacht. Somit zählt Nickel West nicht zu den großen und profitablen Bereichen des Konzerns. BHP machte 2012/2013 einen Umsatz von fast 66 Milliarden Dollar, der Gewinn lag bei 10,9 Milliarden Dollar.

Nickelkurs auf Höhenflug

Vor einem Jahr kostete die Tonne Nickel 15.200 Dollar, derzeit müssen am Markt fast 19.500 Dollar bezahlt werden. Das ist ein Plus von mehr als 28 Prozent innerhalb von zwölf Monaten. Nicht viele Rohstoffe können eine solche Performance aufweisen. Mitte Mai kam der Kurs sogar auf 20.900 Dollar je Tonne. Zuletzt gab es solche Kurse im Februar 2012.

BHP will den starken Nickelkurs offenbar nutzen, um seine Tochter zu verkaufen. Man kann derzeit bei einem Verkauf höhere Preise als noch vor Jahresfrist erzielen. Analysten schätzen, dass der Bereich rund 700 Millionen Dollar bis 900 Millionen Dollar wert sein könnte. Ob es letztlich einen Verkauf gibt, ob ein Teilverkauf angestrebt wird, oder beispielsweise ein Börsengang oder eine Übertragung an die Aktionäre, ist noch offen. Ein Verkauf würde frisches Geld in die Kasse bringen, ein Spin-off würde Aktionäre erfreuen. Marktspekulationen besagen, dass Glencore Xstrata (ISIN: JE00B4T3BW64) und X2 Resources als Käufer in Frage kommen könnten.

Eisenerzpreis sinkt immer weiter

Die Analysten der WGZ Bank setzen in ihrer aktuellen Analyse eher auf einen Verkauf in Westaustralien. Sorgen bereitet ihnen hingegen, dass die Preise für Eisenerz immer weiter absinken. Seit Jahresanfang hat sich der Kurs für den wichtigen Rohstoff um 32 Prozent verringert. Für BHP ist das eine äußerst schlechte Nachricht, trägt das Erz doch stark zum Umsatz des Konzerns bei.

Entsprechend fürchten auch die Experten, dass die Gewinnzahlen von BHP durch den immer weiter sinkenden Erzpreis belastet werden. So soll es für 2013/2014 einen Gewinn je Aktie von 2,56 Dollar (bisher: 2,62 Dollar) geben. Die Prognose für 2014/2015 fällt von 2,69 Dollar auf 2,51 Dollar zurück. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die WGZ-Analysten eine Dividende von 1,25 Dollar je Aktie, im kommenden Geschäftsjahr soll diese auf 1,30 Dollar ansteigen. Aufgrund der veränderten Gewinnerwartungen reduzieren die Analysten ihr Kursziel für die BHP-Aktie von 2.100 GBp auf 2.000 GBp. Unverändert gibt es für den Titel jedoch eine Halteempfehlung.