B2Gold findet die Nadel im Heuhaufen
Mit Übernahmen ist es im Goldsektor derzeit so eine Sache. Auf der einen Seite hat man branchenweit damit in den letzten Jahren alles andere als gute Erfahrungen gemacht. Milliarden mussten auf überteuerte Zukäufe abgeschrieben werden, als in den vergangenen drei Jahren sowohl die Aktienkurse als auch der Goldpreis abstürzten. Das hat so manche Kalkulation aus den Chefetagen der Goldförderer über den Haufen geworfen. Andererseits hat die Gold-Baisse für niedrige Preise gesorgt, vielfach wurde in den vergangenen Monaten schon darauf hingewiesen, dass man Goldreserven zu rekordtiefen Preisen kaufen könnte.
Ein Bergbaukonzern, der seit Jahren fleißig zukauft, ist B2Gold (ISIN: CA11777Q2099). Nun haben die Kanadier den nächsten Deal eingefädelt. Für den Gegenwert von insgesamt rund 570 Millionen US-Dollar will man sämtliche Anteile an der australischen Papillon Resources (ISIN: AU000000PIR8) erwerben. Damit bestätigen sich entsprechende Gerüchte, die bereits etwas länger im Markt zu hören sind. Am 24. Mai hatte B2Gold schließlich ein erstes Übernahmeangebot vorgelegt. Seit dem 23. Mai war der Handel in den Papillon-Anteilsscheinen an der australischen Börse ausgesetzt.
Zukauf von Papillon Resources per Aktientausch
Der Zukauf wird auf dem Wege eines Aktientausches vonstatten gehen, wenn B2Gold mit der Offerte Erfolg hat. Für jede Aktie von Papillon Resources werden die Kanadier 0,661 eigene Aktien zahlen. Diese Vereinbarung haben beide Gesellschaften in einer definitiven Übereinkunft getroffen. Der heutige massive Kursgewinn der Papillon-Aktien an der Börse in Sydney vollzieht den Übernahmeaufschlag nach.
An der neuen Gesellschaft werden die Papillon-Eigner 26 Prozent halten, die Aktionäre von B2Gold 74 Prozent. Zusammen kommen beide Unternehmen für 2013 auf eine Goldproduktion von 366.000 Unzen bei Cashkosten von 681 Dollar je Unze und "All-in"-Kosten von 1.064 Dollar je Unze. Bis zum Jahr 2015 soll die jährliche Produktion auf 550.000 Unzen gesteigert werden, im Jahr 2017 sollen es dann schon mehr als 900.000 Unzen Gold sein. Einen Schwerpunkt beim Ausbau wird unter anderem das hochgradige Fekola-Goldprojekt von Papillon Resources im Süden des afrikanischen Landes Mali darstellen. Das Goldvorkommen liege nicht in den problembelasteten Regionen des Landes, so Papillon, man habe keine Unterbrechungen verzeichnet.
Zukäufer achten enorm auf Qualität der Goldprojekte
Clive Johnson, President und CEO von B2Gold, ist vor allem aufgrund des Fekola-Projektes zufrieden mit dem anstehenden Zusammenschluss. Zuvor musste der Konzern eine wahre Ochsentour bestreiten, um interessante Zukäufe zu ermitteln. Man hat sich in den vergangenen Jahren hunderte Projekte angeschaut. Es sei alarmierend, dass kaum eines dieser Goldprojekte die Ansprüche von B2Gold erfüllt habe, sagt Johnson gegenüber der Presse.
Zugleich ist dies ein wichtiger Hinweis für Investoren: Trotz der Baisse der vergangenen Jahre im Goldsektor sind die mittleren und großen Konzerne bereit, zuzukaufen – wenn die Qualität stimmt. Wer auf Gewinne der M&A-Transaktionen hofft, sollte daher genau auf solche Projekte setzen, die in interessanten Regionen hochqualitative Assets und damit mögliche Akquisitionsziele der "big guys" darstellen.