Tiefseebergbau: Schwerer Rückschlag in Neuseeland
Die Zukunft der Menschheit kann unter dem Meeresspiegel liegen. Die Tiefen der Ozeane sind in weiten Teilen noch nicht erforscht. Weder der Meeresboden noch die darunter liegenden Schichten haben bisher all ihre Geheimnisse preisgegeben. Im Gegenteil. Es wird vermutet, dass große Mengen an Kupfer, Kobalt, Mangan aber auch Gold und Öl im Meeresboden lagern. Weltweit gibt es einige Versuche, die Geheimnisse der Tiefe zu ergründen. Wirklich gelungen ist dies bisher nur an wenigen Stellen. In der Nordsee und im Golf von Mexiko wird Öl gefördert, vor der Küste von Namibia werden Diamanten ans Tageslicht gebracht.
In anderen Regionen laufen die Vorbereitungen für die Erforschung der Tiefsee mit mehr oder weniger großem Erfolg. So geht man bei Nautilus Minerals (ISIN: CA6390971043) davon aus, dass man ab 2017 vor der Küste von Papua-Neuguinea Kupfer, Gold und Silber fördern kann. Bei Chatham Rock Phosphate (ISIN: NZWENE0003S0) sind die Vorbereitungen noch längst nicht so weit. Die Neuseeländer planen, rund 450 Kilometer östlich von Neuseeland unter dem Meeresgrund Düngemittel abzubauen. Man will dafür bis in Tiefen von 400 Metern vordringen. Doch die Arbeit der Neuseeländer hat durch eine behördliche Entscheidung einen Rückschlag erlitten.
Eine andere neuseeländische Gesellschaft darf nämlich mit ihren Bergbauplänen nicht wie gehofft fortfahren. Trans-Tasman Resources (ISIN: NZRJIE0001S3) hat von der Umweltschutzbehörde des Landes die rote Karte gezeigt bekommen. Das Unternehmen wollte rund 20 Kilometer vor der Küste Eisenerz abbauen. Seit 2007 hat man mehr als 52 Millionen Dollar in das Projekt investiert.
50 Millionen Tonnen Sediment sollten in dem Seegebiet jährlich an die Oberfläche geholt werden und auf einem speziell ausgerichteten Boot bearbeitet werden. Eine Bergbaulizenz lag bereits vor, doch diese nutzt nach den jüngsten Entwicklungen zunächst nichts mehr.
Denn die Umweltbehörde von Neuseeland hat einen entsprechenden Abbauantrag des Unternehmens zurückgewiesen. Man sah zu viele Unsicherheiten und fürchtete zu große Nachteile für die Umwelt, die nicht mehr rückgängig zu machen seien. Beobachter kritisieren, dass die Gesellschaft ihre Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht habe. Für sie kommt die Entscheidung nicht überraschend.
Schon zuvor hatte es Proteste gegen die Pläne von Trans-Tasman Resources gegeben. Diese kamen nicht nur von Umweltschützern. Auch Fischer und die einheimischen Maori hatten gegen das Vorhaben protestiert. Man sorgte sich um die Fischbestände in der Region.
Eine Berufung gegen das Urteil ist schwierig, man muss zunächst den genauen Wortlaut analysieren. Beim Unternehmen zeigt man sich von der Entwicklung sehr enttäuscht, man hatte sich zuvor noch sehr optimistisch gegeben. Es wird darauf verwiesen, dass ein Stopp der Arbeiten hunderte Arbeitsplätze kosten wird. Außerdem hätte der Bergbau der Gesellschaft das Bruttoinlandsprodukt des Landes jährlich um bis zu 240 Millionen Dollar bereichert.
Für den Markt kommt die Entscheidung offenbar nicht allzu überraschend, sie scheint im Kurs eingepreist zu sein. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 24 Prozent verloren. Im Wochenverlauf liegt das Minus bei etwa 9 Prozent.