Kolumne von Ingrid Heinritzi

Kupfer im Defizit

Der Kupfermarkt ist gespannt, so lag das Kupferdefizit in den ersten vier Monaten 2014 bei rund 381.000 Tonnen. Im Vorjahreszeitraum dagegen war ein Überschuss von 258.000 Tonnen zu verbuchen.

Dies berichtete aktuell die International Copper Study Group. Die Nachfrage nach Kupfer ist global um 15 Prozent angestiegen, während die Kupferproduktion im Vergleich zum letzten Jahr nur um 5,5 Prozent anwuchs. Die Gründe hierfür dürften zum einen auf den Kupfer-Hunger Chinas zurückzuführen sein. Denn die Importe in das Reich der Mitte legten in diesem Jahr um gewaltige 31 Prozent zu, wobei nicht zuletzt Investitionen in das Schienennetz Chinas ursächlich waren. Auch Japan fragte etwa 15 Prozent und die Europäische Union rund 11 Prozent mehr Kupfer nach.

Eine weitere Ursache liegt wohl in dem von HSBC errechnetem Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China im Juli, der zwar noch den Stempel "vorläufig" trägt, jedoch einen Anstieg von 50 auf 52 Punkte ausweist und damit den höchsten Stand seit 2013. Auch die erste Schätzung für den Einkaufsmanagerindex für die Eurozone zeigt mit einem Anstieg von 52,8 auf 54 Punkten eine wirtschaftliche Erholung an.

Es verwundert also nicht, dass der LME-Industriemetallindex nun auf den höchsten Stand seit März 2013 angestiegen ist. So ist mit einem robusten oder noch eher mit einem steigenden Kupferpreis zu rechnen. Die Experten der UniCredit-Großbank haben daher auch ihr Kursziel für für den Durchschnittspreis im Gesamtjahr 2014 von 6.750 Euro auf 7.110 Euro je Tonne erhöht.