Weltwirtschaft vor Zusammenbruch? Gold wäre der große Gewinner!
Die Kondratieff-Zyklen oder auch Kondratjew-Zyklen genannt gehen auf den russischen Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Kondratieff zurück. Dieser veröffentlichte seine bis heute heiß diskutierten Ideen in Jahre 1926. In seiner zyklischen Wirtschaftsentwicklung geht es um die Theorie der langen Wellen, die einen zeitlichen Verlauf von 45 bis 60 Jahren haben. Der Verlauf jeder Welle kann in die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter unterteilt werden. Reichtum, Rezession, Depression und Verbesserung ist eine andere Form der Unterteilung für die einzelnen Perioden.
Kollaps der Banken kann Realität werden
Auch Ian Gordon befasst sich mit diesen langen Wellen des Russen. Er überträgt diese Theorie auf die heutige Zeit. Dabei sieht er den Winter für die Weltwirtschaft heraufziehen. Ähnliche Szenarien gab es 1929 und 1873, doch die Voraussetzungen sind diesmal anders. Denn die Notenbanken haben weltweit zuletzt die Geldschleusen geöffnet, sie haben sehr viel neues Geld gedruckt, was den Zyklus verändert und verschiebt. Was in allen Winterperioden gleich ist: Die Schulden werden früher oder später über Bord geworfen, ein Kollaps der Banksysteme ist möglich.
Heute sind die Schulden jedoch noch sehr viel größer als 1929, damals gab es den Goldstandard, der das System stützte, heute kann sich der Markt vor der unlimitierten Geldflut der Notenbanken nicht mehr retten. Regierungen aber auch Privatleute haben immense Schuldensummen aufgetürmt, die nicht mit den damaligen Zahlen vergleichbar sind. Das kann noch schwerwiegendere Folgen als damals haben.
Goldproduktion hat sich in zehn Jahren verdoppelt
Die Konsequenzen können für das Edelmetall Gold von Vorteil sein. Dies zeigt sich im Vergleich zu den früheren Krisen. Damals ist der Aktienmarkt kollabiert, der "schwarze Freitag" an der Wall Street ist bis heute ein Synonym dafür. Profitiert hat davon jedoch das Gold, Investoren haben ihr noch vorhandenes Kapital in den sicheren Hafen des Edelmetalls eingebracht. Die weltweite Goldproduktion hat sich von 1930 bis 1940 verdoppelt, in Kanada hat es in diesen Jahren einen Zuwachs von 175 Prozent gegeben. Wurden dort 1929 rund 1,9 Millionen Unzen Gold gefördert, stieg die Produktion bis 1940 auf 5,3 Millionen Unzen an. Mehr als 100 neue Goldminen haben in jenen Jahren den Betrieb aufgenommen.
Gordon sieht die Weltwirtschaft in einem ähnlichen Zyklus wie Ende der 20iger Jahre. Das kann für die Finanzwirtschaft eine Katastrophe bedeuten, die Rohstoffindustrie kann davon jedoch profitieren. Seiner Meinung nach wird vor allem das Gold als Sieger aus der Krise hervorgehen, die Nachfrage wird steigen und somit auch der Preis. So kann aus dem zuletzt vernachlässigten Gold wieder ein Liebling der Massen werden.