Diamanten - eine Topchance für die kommenden Jahre
Spricht man über China und Indien in der Rohstoffbranche, so sind es zumeist die Edelmetalle, die Aufsehen erregen. Kaum jemand hat Diamanten auf dem Radar. Und doch bieten sie bei näherer Betrachtung durchaus tolle Chancen.
Als erster wichtiger Parameter für die Annahme gelten die Produktionsziffern für Diamanten. McKinsey hat in einer Recherche folgende Zukunftsaussichten gestellt:
Quelle: Sprott / Mckinsey & Company
Wie dabei unschwer zu erkennen ist, befinden wir uns in kommenden Jahren in einer insgesamt rückläufigen Bewegung, die überwiegend durch Entfall bestehender Produktionen ausgelöst wird. Das bedeutet weniger Diamanten, die jährlich auf den Markt gelangen.
Goldman Sachs hingegen berichtet, dass bis 2017 mit einer Steigerung des Bedarfes in Höhe von jährlich (!!) 11% zu rechnen ist.
Quelle: Sprott / Bloomberg
Der Hauptanteil der Steigerungen werden von Seiten Chinas und Indiens erwartet.
Jason Stevens, Investmentexperte bei Sprott Global Resource Investments Ltd., untersucht für Kunden laufend Möglichkeiten am Diamantmarkt und vertritt folgende Meinung:
"Jede Studie, die ich in letzter Zeit untersuchte, kam zu dem Schluss, dass in nächster Zeit die Nachfrage den Nachschub übersteigen wird. Den Hauptgrund für diese Diskrepanz besteht in den sinkenden Produktionsmengen. Die Diamantindustrie erwartet eine rückläufige Tendenz schon vor allem deshalb, da seit dem Jahr 2000 rd. 7 Mrd. US—Dollar in die Erforschung neuer Lagerstätten geflossen ist, aber dabei nur magere Ergebnisse erzielt worden sind. Die einzige nennenswerte Entdeckung in diesem Zeitraum gelang Rio Tinto, die am Bunder Projekt in Indien 35 Millionen Carat entwickelten. Diese wird an die 2 Mio Carat pro Jahr produzieren. Das klingt viel, sind aber dennoch nur rd. 1,5% der Gesamtproduktionsmenge weltweit und weit weniger, als der Markt an Rückgängen bis zum Jahr 2026 verzeichnen wird.
Parallel dazu ist zu bewerten, dass seit 2007/2008 die Ausgaben für neue Erforschungen um rd. 50% zurückgingen, nämlich von 985 Mio.USD noch im Jahr 2007 auf nunmehr 489 Mio. USD im Jahr 2013. Der nachfolgende Chart von SNL Metals & Mining veranschaulicht in beeindruckender Weise diese dramatische Reduktion."
Quelle: Sprott / SNL Metals & Mining
Weiters führt er aus:"Viele Unternehmen untersuchen historisch untererforschte Gebiete im Kongo und anderen Teilen Afrikas, doch stellt sich heraus, dass vielfach die gefundenen Diamanten von geringer Qualität sind. Das bedeutet, dass damit auf keinen Fall der steigende Bedarf gedeckt werden kann.
Berücksichtigt man noch ergänzend, dass es im Normalfall bis zu 14 Jahre dauert bis eine Diamantmine in Produktion gehen kann, so untermauern diese Fakten noch die Aussicht auf eine kommende Unterdeckung des Bedarfes.
Als wäre das nicht schon genug, so befinden sich einige der Großen bereits am Zenit ihrer Lebensdauer, wie zum Beispiel die australische Argyle Mine, die seit 1981 produziert (12,6 Mio. Carat in 2014, bzw. 9% der Weltproduktion), und bis 2020 erschöpft und geschlossen sein wird. Man darf nicht vergessen, dass rd. 80% der gesamten Weltproduktion lediglich aus 20 Minen stammen. Und jede Störung bei einem der Hauptproduzenten erwirkt gewaltige Auswirkungen am gesamten Diamantmarkt. So ist es nicht verwunderlich, dass zur Stützung der Nachfrage, sich sogar bereits große Händlergruppen beteiliogen, nur um auch künftig ihren Nachschub zu sichern.
Was kann ich über die Nachfrage sagen?
Nun, anders als bei vielen anderen Rohstoffen, wird der Markt fast ausschließlich von Konsumenten über die Juweliere geprägt. Entwickelt sich in China und Indien der Konsumentenmarkt kontinuierlich und aus heutiger Sicht überschaubar, so werden künftig die Konsumenten aus den USA das Zünglein an der Waage bilden. Im Jahr 2013 haben weibliche Konsumenten aus Haushalten mit einem Jahreseinkommen von über USD 150.000 rund 14% der Produktion von Diamanten erworben. Das entspricht in etwa 33% des Gesamtwertes der Weltproduktion. Diese Käuferschicht zählt zu den treuesten des derzeitgen Marktes, was aber in einer Crashsituation auch schnell ins Gegenteil umkehren kann.
Ich sehe mir in erster Linie Unternehmen an, die in näherer Zukunft in Produktion gehen können und hohe operative Gewinne erwarten lassen.
Allen interessierten Investoren, die eine rd. 5 bis 10-jährige Anlagestrategie verfolgen, haben mit Diamantenminen eine gute Chance auf hohe Gewinne, denn erfahrungsgemäß wird in der Branche bei den Erlösen eher tief gestapelt und oft werden dann sehr wertvolle Stücke gefunden, die den Betriebserlös kräftig steigern. Bestes Beispiel dafür wäre Lucara Diamonds, die im Jahr 2014 50 ausgezeichnete Steine für rd. 136 Mio. USD verkaufen konnten."