Die TSX-Ventures: Das Bild einer katastrophalen Entwicklung
Den aktuellen Bärenmarkt spüren Investoren und Minengesellschaften gleichermaßen und alle ersehnen einen baldigen Aufschwung. Klar gingen die vergangenen Jahre auch an Australien nicht spurlos vorüber, aber der Blick auf die kanadische Leitbörse für den Junior-Bergbau lässt einen doch staunen.
Ganz eklatant zeigt sich das Bild, wenn man die TSX-V mit dem Dow Jones vergleicht. Hier könnte man sagen, ein Bild sagt mehr wie 1000 Worte.
Quelle: Palisade Research
Wie sehr derzeit die Bären den kanadischen Rohstoffsektor im Griff hat, zeigt die nachfolgende Grafik:
Seit nunmehr 1.030 Tagen hat uns die Flaute fest im Griff, und noch ist kein wirkliches Ende abzusehen. Und die TSX-V ist ein anschauliches Beispiel der Entwicklung des Marktes in den letzten Jahren.
Über 70% Wertverlust erlitten die an der TSX-V notierenden Unternehmen im Zeitraum von 2011 bis 2015. Die Börse für den Bergbau ist in diesem Zeitraum um ungefähr 300 Unternehmen ärmer geworden. Und das, obwohl hierbei bereits neu gelistete Unternehmen berücksichtigt sind.
Zwar war der Wertverlust mit rd. 79% aus dem Jahr 2008 noch etwas heftiger, jedoch von überschaubarer Dauer, gefolgt von einem fantastischen Rebound in den Jahren 2009 und 2010. Ob es nach dem Ende dieser Durststrecke wieder ebenso steil nach oben gehen wird, bleibt abzuwarten – die Zeiten haben sich geändert. Kurze Korrekturen "verkraftet" der Markt leichter als eine so lange andauernde Abwärtsstrecke wie aktuell.
Die derzeitige Situation ist nicht alleine dem schlechten Marktumfeld durch gesunkene Rohstoffpreise geschuldet. Die Unternehmen selbst haben ihren Teil dazu beigetragen. Zum einen haben sie viel an Anlegervertrauen durch ihre verschleierte Kostenpolitik verloren, zum anderen fühlten sich viele Investoren durch laut angepriesene aber selten erreichte Unternehmensziele frustriert.
So bedarf es neben steigenden Rohstoffpreisen auch einer ehrlichen Informationspolitik seitens der Unternehmen, um nicht nur ihren Vertrauensstatus aufpolieren zu können, sondern darüber hinaus auch wieder frisches Kapital von den Anlegern zu erhalten.
Solange sich nicht steigende Rohstoffpreise und wiedergewonnenes Anlegervertrauen gleichermaßen positiv entwickeln, wird auch die TSX-V keinen neuen Aufschwung erleben.
Wir sind überzeugt, dass auch diese schlimme Baisse den Markt verlassen wird, jedoch der darauf folgende Aufschwung eher vorsichtig, moderat über einen längeren Zeitraum ablaufen wird. Zu viele Wunden müssen erst heilen, bevor die TSX-V wieder glänzen wird. Bis dahin verbleibt einzig die Hoffnung, dass nun langsam der Boden gebildet wird und uns ein weiteres Abtauchen erspart bleibt.
