KPMG Studie: Erschließung neuer Reserven größtes Risiko

KPMG Studie: Erschließung neuer Reserven größtes Risiko

Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft KPMG mit dem Titel "Insights to Mining", war die Erschließung neuer Reserven inklusive der Umsetzung neuer Rohstoff-Projekte das größte Risiko der Rohstoffbranche im Jahr 2016. Noch im Jahr zuvor rangierte die Suche nach neuen Reserven auf Platz zwei der Liste der größten Risiken für die Branche. KPMG befragt für die Studie seit 2014 leitende Angestellte der Minenindustrie nach den dreißig größten Risiken im Sektor. In die jüngste Studie flossen die Meinungen von 33 Fachkräften kanadischer Rohstoffunternehmen ein.

Am meisten verunsicherte die Branche während der vergangenen Jahre neben dem Ersatz für Reserven das Preisrisiko. Beide Risiken lagen während der vergangenen beiden Jahre auf den ersten beiden Plätzen. Die Erschließung neuer Reserven rückt seit Beginn der Studie immer stärker in den Fokus von Brancheninsidern und kletterte in den Ergebnissen stetig nach oben. Beobachter sehen diese Entwicklung als folgerichtig an. Noch 2014 hätten sich viele Rohstoff-Gesellschaften in einem Überlebenskampf befunden. Dies habe zu Kosteneinsparungen geführt, wovon auch die Exploration betroffen war. Zuletzt seien die Rohstoffpreise angestiegen, was die Frage nach künftigen Erträgen für Rohstoff-Förderer wieder drängender mache, so ein Branchenkenner, der Unternehmen davor warnt, beim Aufbau von Reserven alte Fehler zu wiederholen. Während des Rohstoff-Booms bis zur Finanzkrise kauften viele Rohstoff-Gesellschaften Reserven für teures Geld zu. Oftmals waren die Projekte durch hohe Kosten gekennzeichnet und erwiesen sich nach dem Rückgang der Rohstoffpreise als schlechtes Investment.

Explorationsdruck befördert Liquiditätsrisiken

Auf Platz drei der größten Risiken für den Rohstoffsektor lagen 2016 Liquiditätsrisiken, nach Platz fünf im Jahr zuvor. Beobachter sehen darin einen Nebeneffekt der zunehmenden Erschließung neuer Reserven. "Der Fokus, verstärkt neue Projekte anzubahnen, könnte zu einem erhöhten Risiko, die Kapitalkosten auch einzuhalten, geführt haben," zitiert das Minen-Magazin Northern Miner einen Branchenkenner.

Den größten Sprung nach vorne machten 2016 politische Risiken. Das Risiko, das noch 2015 auf Platz 11 lag, schaffte es zuletzt auf Rang sechs. Demnach machen sich Fachkräfte im Minensektor zunehmend Gedanken über politische Risiken und nationale Abschottung. Wenn schon stabile Länder wie Großbritannien oder die USA zumindest in der Rhetorik auf Abschottung setzten, könnten einige der traditionell noch instabileren Rohstoff-Länder Afrikas oder Südamerikas noch stärker politischen Risiken unterliegen, so der Hintergedanke.

Die zehn Risiken des Rohstoffsektors im Überblick:

  1. Neue Reserven erschließen
  2. Preisrisiko bei Rohstoffen
  3. Liquiditätsrisiken
  4. Beziehungen zur lokalen Gemeinschaft rund um Bergbau-Projekte
  5. Kontrolle der Kapitalkosten
  6. Politische Risiken
  7. Kontrolle operativer Kosten
  8. Zugang zu Energie und Wasser
  9. Umweltrisiken
  10. Gesundheits- und Sicherheitsbedenken