Ressourcen, Pipelines und Finanzmärkte - Eine Momentaufnahme der Bergbauindustrie
Der Bergbausektor ist in Bewegung, ständig bestimmt von Zahlen und Trends. Wie viel wurde gefördert, wie viel Geld in der Branche investiert? S&P Global Market Intelligence, renommierter Anbieter von Finanz- und Branchendaten, hat die aktuelle Lage auf dem Bergbau-Sektor analysiert und veröffentlichte nun ein Schlaglicht vom Status des Q4/2016.
Die Experten aus New York beleuchten für das vierte Quartal 2016 wichtige Trends wie die Sondierung neuer Ressourcen, Pipeline-Aktivitäten, Fusionen und Übernahmen sowie die generelle Finanzlage.
Demnach haben sich global die Metallpreise im Dezember zwar nur schwach entwickelt, insgesamt gesehen stand es in IV/16 aber relativ gut für metallische Rohstoffe. Eine Ausnahme davon stellt Gold dar, dessen Marktwert unter dem starken US-Dollar und den zu erwartenden höheren Zinsen litt. Sein Index sank, da Explorationsaufwendungen ein wichtiges Kriterium für die Statistiken sind. Zusammen genommen jedoch stiegen die Börsenwerte der Bergbau-Branche zum vierten mal in Folge.
Ein empfindliches Gleichgewicht bestimmt zudem den Markt: Einerseits gibt der durch infrastrukturelle Faktoren angestoßene Metall-Boom in den USA Grund zum Optimismus. Unternehmen profitieren von steuerlicher Expansion und vereinfachten Regulationen. Als Sorgenfaktoren bleiben jedoch die chinesische Wirtschaft und die von Protektionismus-Plänen und erhöhten Zöllen beeinflusste Handelspolitik-Agenda von Präsident Trump bestehen.
Der Wert von Ressourcenankündigungen, so hat S&P Global Market Intelligence ermittelt, ist von 25,3 auf 62,3 Milliarden USD gestiegen. Ein deutlicher Aufwärtstrend bei Ressourcenmitteilungen – noch im März 2016 lag der Wert nur bei 13,49 Milliarden.
Der von S&P ermittelte Pipeline-Aktivitäts-Index (PAI) befand sich in Q4/2016 auf dem höchsten Niveau seit März 2013, eine Steigerung auf jetzt 75 Zähler. Es waren 385 Bohrprojekte mit beachtlicher Ausbeute bekannt – ein 4-Jahres-Rekordhoch – und es gab eine Benachrichtigung über eine neue Ressource. Die Anzahl der positiven Projektmeilensteine blieb unverändert, die Anzahl der bedeutenden Finanzierungen – das heißt, solche über 2 Mio. USD – sank um 30% auf 115.
Im letzten Quartal verzeichnete die SNL-Mining-Datenbank – ein weiteres Branchen-Angebot von S&P – lediglich 31 bedeutende Deals bei Fusionen und Übernahmen. Dabei handelte es sich etwa die Hälfte des Vorquartalswertes. Doch diese wenigen Geschäfte wiesen zusammen genommen ein größeres Finanzvolumen auf – dieses stieg von 3,88 auf 5,75 Milliarden USD. Die Geschäftsaktivitäten erreichten dennoch nicht mehr den Jahreshöchstwert von 8,01 Milliarden aus dem Sommer 2016.
Insgesamt sank der Wert von Finanzierungen in der Branche auf nur 8,72 Milliarden USD. Im Vorquartal waren es 11,18, im Vorjahres-Vergleichsquartal 12,85 Milliarden USD. 1.186 Finanzierungen wurden im letzten Quartal gemeldet. Dieser Wert übertrifft jeweils ein wenig den der beiden Vorquartale.
S&P Global Market Intelligence wagt eine Prognose für die kommenden drei Jahre. Demnach sollte der Absatz für die Metalle sich erholen, bei Eisenerz allerdings ist für die nächsten zwei Jahre mit fallenden Preisen zu rechnen.