Die größten Kupferproduzenten - IntelligenceMine veröffentlicht aktuelles Branchenranking
Die Branchenexperten des Datenbankservices IntelligenceMine haben ermittelt, wer im Jahr 2016 das Kupfer-Business beherrschte und fanden heraus: Die zehn Marktführer förderten gemeinsam fast die Hälfte der weltweiten Produktion. Die betrug 19.400 Kilotonnen – wie sich die Anteile auf die einzelnen Player verteilen, zeigt das aktuelle Ranking. Zusammenfassend lässt sich sagen: Während der Output bei sechs der zehn Untenehmen anstieg und bei vieren sank, wurde die Gesamtproduktion um 4% im Vergleich zum Vorjahr gesteigert – und alle konnten ihre Kupfereinheitskosten reduzieren.
Codelco
Unangefochten besetzt das chilenische Staatsunternehmen Codelco die Spitzenposition. Das Unternehmen produzierte – inklusive aller Beteiligungen an externen Minen – 1.827 Kilotonnen Kupfer. Das ist ein leichter Rückgang um 3%, der vor allem auf Fördermengenreduzierungen in den Gruben El Abra , Anglo American Sur und Andina Division zurückgeführt, durch die höhere Produktion in Salvador, El Teniente und Radomiro Tomic jedoch partiell wieder aufgefangen werden konnte. Günstige Wechselkurse und niedrigere Betriebskosten ermöglichten Codelco zudem eine Senkung der Produktionskosten um 9% auf 1,26 USD pro Pfund.
Freeport McMoRan
In Phoenix, Arizona, ist die Freeport-McMoRan Copper Gold Inc. ansässig. Freeport produzierte 2016 etwa 1.696 Kilotonnen Kupfer, das sind etwa 12% mehr als im Vorjahr. Das Wachstum verdankt die Bergbaugesellschaft primär ihrem Cerro Verde-Expansionsprojekt in Peru, das Anfang vergangenen Jahres seine Kapazitätsbetriebsraten erreichte. Zudem konnten aus der Grasberg-Tagebaugrube – einer indonesischen Mine im Endstadium des Abbaus– viel Kupfer und Golderz abgebaut werden. Auch hier sanken die Produktionskosten um 18% auf 1,26 USD pro Pfund – die höheren Absatzmengen und Einnahmen durch Nebenprodukte machten es möglich.
Glencore
Glencore International, Produzent mit Firmensitz in der Schweiz, förderte 2016 etwa 1.288 Kilotonnen Kupfer – wobei methodisch abgebautes Kupfer und solches, das als Nebenprodukt aus anderen Förderunternehmungen gewonnen wurde, zusammengerechnet wurden. Alles in allem sank der Produktionsausstoß leicht um 2% – Produktionshemmnisse bei African Copper, allerdings kompensiert durch südamerikanische Vermögenswerte, waren die Ursache. Mit Produktionskosten von 0,87 USD liegt Glencore unter der Ein-Dollar-Marke pro Pfund Kupfer.
BHP Billiton
Von Melbourne in Australien aus operiert BHP Billiton. Der Konzern hat im vergangenen Jahr seine Produktion um 6% gesenkt und 1.113 Kilotonnen Kupfer auf den Markt gebracht. Der Grund für den Rückgang: Aus der Grube Olympic Dan (Südaustralien) wurde weniger gefördert, in Pampa Norte (Chile) beeinträchtigten Wartungsarbeiten die Förderung und das in Antamina (Peru) geförderte Kupfer blieb qualitativ etwas hinter den Erwartungen zurück. Die Senkung der Baraufwendungen in der zweiten Jahreshälfte 2016 geht hingegen auf die wider Erwarten höhere Produktion rückgewinnbaren Kupfers aus der Escondida Bioleach Pad Extension-Anlage (Chile) und angeschlossene Projekte zurück.
Southern Copper
Die Produktion hochfahren konnte Southern Copper, eine Tochtergesellschaft der Grupo México mit Sitz in Phoenix, Arizona. Rekordverdächtige 21% mehr Kupfer wurden gefördert – insgesamt 900 Kilotonnen. Dieser Anstieg war vor allem dem Ausbau der Buenavista-Mine in Mexiko, die ihre Produktionskapazität um 57% erhöht hat. Auch hier sanken die betrieblichen Kosten pro Pfund gefördertem Kupfer um 14% auf 0,95 USD, wobei auch Einnahmen aus Nebenprodukten in die Berechnung mit einfließen.
KGHM
Mit der KGHM Polska Miedź Gruppe aus Lubin/ Polen belegt ein weiteres Unternehmen aus Europa den sechsten Platz unter den Kupferförderern. Doch der Produktionsausstoß sank 2016 um 6% auf 677 Kilotonnen – in der Robinson-Mine (Nevada) wurde weniger Erz verarbeitet, dazu wurden weniger Kupferkathoden produziert. Anderseits spielte der sinkende Zloty-Kurs dem Unternehmen zu – zusammen mit anderen Sparmaßnahmen konnten die Produktionskosten um 11% gesenkt werden.
Rio Tinto
Rio Tinto, unter britsch-australischer Regie, erhöhte im vergangenen Jahr seine Kupferproduktion leicht um 4% auf 523 Kilotonnen. Der Output aus der Mine Bingham Canyon (Utah) erhöhte sich, ging dafür bei Escondida (Chile) zurück – und aus der bereits erwähnten Grasberg-Mine ging im vergangenen Jahr gar kein Kupfer an Rio Tinto.
First Quantum
Vom kanadischen Vancouver aus operiert First Quantum – und mischt neu in der Elite der größten Kupferproduzenten mit. Der Produktionsanlauf in der Sentinel-Mine (Sambia), eine Rekordproduktion in Las Cruces (Spanien) und mehr Umsatz bei Kansanshi (ebenfalls Sambia) führten zusammen zu einer stattlichen Fördermenge von 494 Kilotonnen – eine Steigerung um 29% gegenüber dem Vorjahr. Auch die Produktionskosten von aktuell 1,06 USD/ Pfund konnten gesenkt werden, denn an vielen Stellen boten sich Möglichkeiten für Einsparungen: Geringerer Säureverbrauch, günstige Treibstoffpreise, gesunkene Kosten bei externen Hütten und Reduktionen bei den Frachtkosten machten die Produktion für First Quantum profitabler.
Antofagasta
Das chilenische Bergbauunternehmen verzeichnete einen 15%igen Produktionsanstieg auf 477 Kilotonnen – ermöglicht durch den Betriebsstart bei Antucoya, der Integration von Zaldívar und der Erweiterung von Centinela Concentrates, sämtlich inländische Betriebsstätten. Mit 1,20 USD pro Pfund waren die Nettocashkosten ganze 20% geringer als im Vorjahr – hier spielten die gestiegenen Preise für Gold und Molybdän aus Nebenproduktgutschriften mit in die Endauswertung ein.
Vale
Für das um 7% angestiegene Produktionsvolumen des Ranking-Schlusslichtes Vale aus Brasilien sorgten Rekordproduktionen in den Minen von Sudbury (Kanada) und Salobo (Brasilien). 453 Kilotonnen Kupfer wurden 2016 aus diesen Quellen gefördert.
Nicht mehr dabei in der Riege der Spitzenproduzenten ist der Konzern Anglo American mit Sitz in London und Johannisburg. Das Unternehmen vermeldete 2016 nur noch 400 Kilotonnen gefördertes Kupfer, alle Joint-Ventures mit eingerechnet – satte 18% weniger als noch im Vorjahr. Ausschlaggebend war ein Produktionseinbruch in den Förderstätten Las Bronces und der Verkauf der Gruben Mantoverde und Mantos Blancos (sämtlich Chile).
Mit 360 Kilotonnen nähert sich – auf dem inoffiziellem Ranking-Platz 12 – der russische Konzern Norilks Nickel – wie das Jahr 2017 die Positionen in der Top-Ten-Liste neu verteilen wird, bleibt spannend.