Kobalt – Trend zur Elektromobilität wird Preise weiter antreiben
Elektro-Mobilität ist in aller Munde. Zwar dominieren Elektrofahrzeuge (EF) noch nicht das allgemeine Straßenbild – der Anteil von EF liegt heute gerade einmal bei 3% – aber Analysten von Goldman Sachs gehen davon aus, dass der Anteil von Elektrofahrzeugen am weltweiten Automobilmarkt bis 2025 auf 22% ansteigen dürfte.
Das amerikanische Unternehmen Tesla Motors ist dabei aktuell Marktführer. Alle multinationalen Automobilhersteller, sei es in Europa, den USA oder China – haben diesen Trend zur Elektro-Mobilität aber erkannt und entwickeln aggressiv batteriebetriebene Fahrzeuge. Viele neue Modelle werden in den nächsten Jahren auf den Markt kommen. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis vermehrt Elektrofahrzeuge auf den Straßen zu sehen sein werden.
Dieser nicht aufzuhaltender Trend wird zur Folge haben, dass in den nächsten Jahren die Batterieproduktion für Fahrzeuge weiter deutlich an Fahrt aufnehmen wird und überproportional stark wachsen sollte.
Die Industrie setzt dabei vor allem auf den Einsatz von Lithium-Ionen Batterien. Große Produzenten, darunter auch Tesla Motors, haben angekündigt, dass sie Nickel-Kobalt-Aluminium oder Nickel-Magnesium-Kobalt Batterien bevorzugen. Die Kathode beider Batterien besteht dabei zu 15% bzw. zu 30% aus Kobalt.
Konsequenterweise sollte somit die Kobaltnachfrage in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Bislang dominierten noch chemische Anwendungen den Kobalteinsatz.
Der Rohstoff wird hauptsächlich als Beiprodukt aus Nickel- und Kupferminen produziert. Nur 2% des Angebots kommt aus reinen Kobaltminen. Dementsprechend ist die Förderung höchst abhängig von der Entwicklung und Entdeckung bestehender und neuer Kupfer und Nickel Minen.
Zwar haben viele Minenunternehmen erkannt, dass mit Kobalt eine Menge zu verdienen ist, aber die Erschließung neuer Minen dauert lange und erfordert einen enormen "finanziellen Atem". Die Gewinnung von Kobalt ist zudem kompliziert und aufwendig.
Die Demokratische Republik Kongo besitzt einen Anteil von 50% an weltweiten Kobalt-Reserven. Anhaltende politische Unsicherheiten und unmenschliche Arbeitsbedingungen in dem afrikanischen Land könnten aber dazu führen, dass immer mehr Batterieproduzenten Kobalt nicht aus diesem Land beziehen wollen.
Somit sollte in den nächsten Jahren weiterhin mit einem stagnierenden wenn nicht sogar sinkenden KobaltAngebot gerechnet werden. Dem gegenüber steht eine wachsende Nachfrage nach dem Rohstoff.
Die Konsequenz: Das Angebots-Nachfrage Ungleichgewicht sollte bis weit nach 2018 anhalten. Der Preis für Kobalt sollte dementsprechend weiter ansteigen trotz Preisexplosion in den letzten Monaten.
Kobalt Future Kontrakt Preisentwicklung
Quelle: Trading Economics