Experten rechnen mit wenig rosigen Zeiten für Nickel

Experten rechnen mit wenig rosigen Zeiten für Nickel

Seit Anfang 2017 ist der Preis für Nickel um 4% gefallen und es gibt aktuell wenig Anzeichen dafür, dass sich dies in den nächsten Monaten ändern sollte. Die "International Nickel Study Group" (INSG) erwartet zwar für dieses Jahr immer noch ein Nickel-Angebotsdefizit von 40 000 Tonnen, hat dies aber schon deutlich nach unten revidiert. 2016 lag der Wert noch bei 67 000 Tonnen, Anfang 2017 bei 66 000 Tonnen. Welche Zahl auch immer verwendet wird, das Angebotsdefizit ist gering in Relation zu den Vorräten weltweit. Experten kalkulieren mit 463 500 Tonnen. Zudem rechnet man mit einem signifikanten Altvorrat an Nickel, der nicht mit in die Statistik aufgenommen wurde.

Die positiven Erwartungen für ein Ansteigen des Nickelpreises war immer mit einer Verknappung der Verschiffung nach China verbunden und abhängig von dem indonesischen Exportverbot und Bergwerksschließungen auf den Philippinen. Dies scheint sich nun zu ändern.

Indonesien – früher der Nickel Hauptlieferant an chinesische Kunden – hatte seit 2014 die Verschiffung nach China eingestellt. Allerdings ist die indonesische Regierung nun dabei, das Nickel Exportverbot aufzuheben und die Ausfuhr vor allem aus der Aneka Tambang Mine, welche sich in Staatsbesitz befindet, zu erlauben. Mindestens 50 800 Tonnen von Nickel haben bereits chinesische Häfen erreicht. In den nächsten Monaten wird mit einem deutlichen Anstieg gerechnet. Aneka Tambang verfügt über mehr als 5 Mio. Tonnen an Nickel und hat mittlerweile die offizielle Erlaubnis, 2,7 Mio. Tonnen davon auszuführen.

Bis vor Kurzem haben die Philippinen die Angebotslücke noch aufgefüllt. Doch die Umweltministerin Regina Lopez lies mehr als die Hälfte der Bergwerke schließen darunter viele, welche Nickel produzierten.

Die Konsequenzen waren bereits zu sehen. Die Verschiffung von Nickel aus den Philippinen nach China betrug im ersten Quartal 2017 2,32 Mio. Tonnen und war so gering wie seit 2012 nicht mehr.

Aber philippinische Nickelproduzenten beginnen sich gegen das Dekret auf legalem wie auch politischem Weg zu wehren. Hinzu kommt, dass die Zukunft der philippinischen Umweltministerin Lopez alles andere als gesichert ist.

Kommt es also in den nächsten Monaten zu weiterhin höheren Nickelexporten aus Indonesien und einer wenn auch nur teilweise Aufhebung der Bergwerksschließungen auf den Philippinen, so hätte dies einen negativen Effekt auf die Entwicklung des Nickelpreises.