Incrementum: Optimistische Szenarien für Gold

Incrementum: Optimistische Szenarien für Gold

In der aktuellen Ausgabe des "In Gold we Trust" – Reports der Incrementum AG stellen die Autoren um Incrementum-Partner und Portfoliomanager Ronald-Peter Stöferle vier Szenarien für die Zukunft von Gold auf. Abhängig von Weltwirtschaftswachstum und Inflation rechnen die Gold-Experten mit Goldpreisen zwischen 700 und 5.000 Dollar. Am ehesten gehen die Experten davon aus, dass die geldpolitische Normalisierung weiterhin nicht vollständig glückt und es zu Wirtschaftswachstum gepaart mit einer Inflation von mehr als 3% jährlich kommt. In diesem Fall könne Gold auf einen Bereich zwischen 1.400 und 2.300 Dollar ansteigen. Für den Fall, dass die bisherige Geldpolitik rigoros gestoppt wird und die Wirtschaft kontrahiert, glauben die Autoren der Studie an einen Goldpreis zwischen 1.800 und 5.000 Dollar.

Eindämmung der Geldmenge würde bis 2020 dauern

Anders als viele andere Marktteilnehmer glauben die Analysten nicht daran, dass sich die aktuelle Aufschwungphase der Weltwirtschaft weiter fortsetzen wird. Da die Verschuldung von Staaten und Konsumenten weiter hoch sei, spreche vieles gegen ein Ende der expansiven Geldpolitik. Dies könne für Gold und auch für Goldunternehmen drastische Kursgewinne bedeuten, so die Autoren und verweisen auf Gold als Krisenversicherung und universelle Währung, die unabhängig von Notenbanken funktioniere.

Die beiden weniger wahrscheinlichen Szenarien des "In Gold we Trust" – Reports gehen von einer Fortsetzung der aktuellen Situation aus: Die geldpolitische Normalisierung gelingt weiterhin nicht, es kommt aber anders als im wahrscheinlicheren Szenario nicht zu einem Anstieg der Inflation über die Marke von 3 Prozent jährlich. In diesem Fall rechnen die Analysten mit einem Goldpreis zwischen 1.000 und 1.400 Dollar. Gelingen die geldpolitische Normalisierung sowie eine Eindämmung der Geldmenge und bleibe der aktuelle Aufschwung zudem intakt, könnte Gold auf bis zu 700 Dollar fallen. Dieses Szenario ist laut der Autoren am unwahrscheinlichsten – selbst wenn die US-Notenbank die Geldmenge ab sofort ebenso schnell eindämmen würde, wie sie die Geldmenge in der Finanzkrise ausgeweitet habe, würde dies bis 2020 dauern, rechnet das Team rund um Stöferle vor.

Argumente für steigende Notierungen bei Gold

Die positive Sicht für den Goldpreis leiten die Autoren aus verschiedenen Gründen ab: Erstens sei ein Ende des Aufschwungs in den USA wahrscheinlich, welche neuerliche Reaktionen der Notenbanken nach sich ziehen würde. Zweitens seien inzwischen neben Industrieländern auch Schwellenländer überschuldet, was eine Abwertung der gängigsten Währungen und allem voran dem US-Dollar wahrscheinlich mache. In Relation dazu könnten Edelmetalle profitieren. Einen ersten Trend hin zum Bedeutungsverlust des Dollar haben die Analysten bereits ausgemacht und sehen Gold als einziges von Staaten unabhängiges Asset an. Während diese Gemengelage bisher vom Markt wenig beachtet werde, könnte ein so genanntes "Black-Swan-Ereignis" dazu führen, dass die Aufmerksamkeit wieder auf Gold gelenkt wird. Aufgrund der aktuellen Situation seien mehrere Ursachen für ein solches Ereignis denkbar. Hinzu komme, dass die markttechnische Aussicht für Edelmetalle positiv sei, da am Terminmarkt eine spekulative Bereinigung stattgefunden habe.

Auch Silber interessant

Um auf die aufgestellten Szenarien zu reagieren, empfehlen die Experten von Inrementum neben direkten Investments in Edelmetalle auch Minenaktien. Vor allem bei Projekt-Entwicklern und aufstrebenden Produzenten sehen die Analysten Chancen. Eine besondere Stellung nehmen für die Autoren der Studie auch Silbertitel ein. Da die Experten von Incrementum davon ausgehen, dass sich das Gold-Silber-Verhältnis zu Gunsten von Silber entwickelt, könnten Silberminen gute Chancen bieten, schreiben die Analysten.