Nickel - entgegen der Meinung vieler Experten könnte der Preisanstieg andauern

Nickel - entgegen der Meinung vieler Experten könnte der Preisanstieg andauern

Der Nickelpreis erholte sich in den letzten drei Monaten kräftig und befindet sich aktuell auf einem Niveau von 10 280 USD pro Tonne. Mitte Juni 2017 zahlte man für einen Tonne noch 8735 USD, der 52 Wochen Tiefpunkt. Viele Analysten äußerten sich in den letzten Monaten negativ auf die Preisentwicklung des Metalls, das hauptsächlich in der Stahlproduktion seine Verwendung findet.

Für die pessimistischen Meinungen waren vor allem zwei erwartete Szenarien verantwortlich. Zum einen befürchteten Experten ein Nickel-Überangebot aus Indonesien, da ein zwei Jahre anhaltender Exportverbot gemildert wurde. Zum anderen wurde aufgrund des Rücktritts der philippinischen Bergbauministerin Lopez befürchtet, dass das Nickel Angebot der Philippinen wieder auf Werte von 2014/2015 steigen würde, ein Wachstum zwischen 40% und 50%.

Deutsche Bank Research hat kürzlich einen Bericht veröffentlicht, in dem sie sich zuversichtlich über die Preisentwicklung von Nickel äußert.

Der Analyst Janeman Latui geht dabei für 2017/2018 von einem Marktdefizit von Nickel aus. Seine Gründe liegen in fortdauernden strengen Exportregeln in Indonesien und in der Schließung von Schmelzanlagen in Kombination mit einer hohen Nachfrage nach dem Metall.

Indonesien hat nach der Öffnung nur 8 Mio. Tonnen Erz für den Export freigegeben; erwartet wurden zwischen 15 Mio. und 20 Mio. Tonnen. Die Deutsche Bank Research Experten glauben, dass 2017 die indonesischen Erzexporte nur 5 Mio. Tonnen betragen dürften. Für 2018 rechnet man mit 9 Mio. Tonnen.

Die Konsequenz hieraus ist ein Defizit für veredeltes Nickel von 84 Kilotonnen für 2017. 2018 sollte das Defizit sogar auf 107 Kilotonnen ansteigen.

Auf der Nachfrageseite sehen die DB Analysten vor allem zwei Treiber für eine positive Entwicklung des Nickelpreises. Kurzfristig ist es die hohe Nachfrage nach Stahl und langfristig ein optimistischer Ausblick auf Elektrofahrzeuge.

In den ersten vier Monaten ist in China die Produktion von Edelstahl gegenüber dem Vorjahr um 11% angegestiegen, die Nickelbestände in Chinas Häfen sanken bis Ende Juni 2017 um 53%, da die Philippinen nicht für genügend Angebot sorgen.

Langfristig dürfte die Nachfrage nach Batterien für Elektrofahrzeuge signifikant werden. Die Deutsche Bank erwartet bis 2030 ein Elektro-Marktanteil von 30% am Automobilmarkt. Nickel sollte davon profitieren.

Neben den großen Nickel-Produzenten, könnten auch kleinere Unternehmen wie zum Beispiel Cassini Resources (WKN: A1JNU6;ISIN: AU000000CZI9), die sich auf die Exploration von Nickel in Westaustralien konzentrieren, wider Erwarten vieler Experten und Analysten zu den Kursgewinnern der nächsten Monate zählen.